MEIN LEBEN MIT HISTAMINOSE

MEIN LEBEN MIT HISTAMINOSE

Hista, was? Noch vor einem Jahr konnte ich mit dem Begriff „Histaminose“ rein gar nichts anfangen. Ich war eine ganz normale Frau, Mitte 20. Auf die Frage, ob ich Nahrungsmittelunverträglichkeiten habe, konnte ich ganz klar mit „Nein“ antworten. Doch etwas brodelte in mir, und das schon lange. Nach und nach setzte sich ein Puzzle zusammen und endlich machte alles Sinn.

Heute möchte ich euch davon berichten, welche Symptome ich hatte, auf welche Hürden ich gestoßen bin und warum das eigene Bauchgefühl ein wichtiger Signalgeber ist.

    SO VIELE SYMPTOME, DIE ICH NICHT ZUORDNEN KONNTE

    Lange habe ich meine Beschwerden nicht ernst genommen. Das lag wohl daran, dass sie sich nur langsam anhäuften und für sich alleine nicht so schlimm waren. Ich kämpfte in den letzten Jahren vor der Diagnose verstärkt mit Kopfschmerzen. Ganz ehrlich: Wer hat denn nicht ab und zu Kopfschmerzen? Ich habe sie wahlweise unter Migräne oder Spannungskopfschmerzen abgetan und mich damit nicht weiter beschäftigt.

    Dann kamen Hautprobleme hinzu – komische Rötungen um die Nase herum und auf dem Dekolleté. Was mir aber wirklich zusetzte, waren die Verdauungsprobleme. Mal hatte ich Übelkeit, dann wieder Durchfall oder Blähungen. Damals schob ich das auf meine einseitige Ernährung und das hastige Essen zwischendurch. Hinzu kam eine bleierne Müdigkeit – ich fühlte mich oft richtig energielos.

    Da wusste ich, dass ich etwas ändern musste.

    DIE ÄRZTE-ODYSSEE UND EIN GLÜCKLICHER ZUFALL

    Ich brauchte lange, um mit meinen Symptomen einen Arzt aufzusuchen. Schließlich konnte ich das Problem selbst nicht richtig greifen.

    Zuerst suchte ich meinen Hausarzt auf, der hat mich wiederum an einen Gastroenterologen, also einen Arzt, der auf den Magen-Darm-Trakt spezialisiert ist, überwiesen. Ich denke, mein Hausarzt konnte mit meinen diffusen Beschwerden einfach nichts anfangen. Ich meine, was antwortest du auf die Arzt-Frage: „Was führt Sie heute zu mir?“ Mit meinen Beschwerden könnte ich ganze Bücher füllen und trotzdem ergeben sie am Ende kein klares Bild.

    Beim Gastroenterologen angekommen, wurden viele Tests bei mir gemacht. Laktose-, Fruktose- und Glutenunverträglichkeit – nichts traf auf mich zu. Bei einer Darmspiegelung gab es ebenfalls keine Auffälligkeiten. Danach schauten sich Mediziner mein Blut an, insbesondere meine Schilddrüsenwerte, aber auch da war alles gut. Bei mir hingegen nicht, denn mir ging es immer schlechter.

    „Mich ließ der Gedanke nicht los, dass meine Beschwerden irgendetwas mit meiner Ernährung zu tun haben, also probierte ich aus. Ich strich tierische Produkte von meinem Speiseplan, dann verzichtete ich auf Brot. Geholfen hat das leider nicht.“

    Ich wurde immer kreativer und habe mich zu der Zeit viel im Internet nach Rezepten umgesehen. Schließlich gab es nicht mehr viele Lebensmittel, die ich meiner Meinung nach bedenkenlos essen konnte. Auf einer Gesundheitsplattform bin ich dann auf das Thema Histaminose gestoßen. Dieser AHA- Effekt war unglaublich, alles passte zusammen und endlich hatte ich eine mögliche Erklärung für meine Symptome.

    „ICH WEISS, DASS ICH EINE HISTAMINOSE HABE

    Ich informierte mich im Internet über viele Wochen hinweg über die Histaminunverträglichkeit. Immer wieder habe ich mir die möglichen Symptome durchgelesen und tauschte mich mit Betroffenen aus.

    Das Ganze hat mich so bestärkt, dass ich erneut, aber diesmal einen anderen, Gastroenterologen aufsuchte. Ohne Begrüßung plapperte ich im Arztzimmer einfach so heraus: „Ich weiß, dass ich Histaminose habe“. Er war regelrecht verdutzt, lächelte dann und hörte sich meine These an. Ich war überrascht, wie viel Zeit er sich für mich nahm. Er erklärte mir, dass es keinen speziellen Test gibt, um eine Histaminintoleranz eindeutig nachzuweisen. „Wir können uns an die Diagnose aber langsam heranpirschen“, sagte der Gastroenterologe.

    Heranpirschen – eigentlich ein treffender Begriff, schließlich haben mich die Symptome auch immer gepiesackt, aber nie eindeutig auf eine Erkrankung oder Unverträglichkeit hingewiesen. Auf jeden Fall machte der Arzt dann eine Blutuntersuchung. Damit konnte er das sogenannte DAO-Enzym, das für den Abbau von Histamin zuständig ist, bestimmen. Bei Menschen mit Histaminintoleranz gibt es scheinbar zu wenig von dem Enzym oder es ist gehemmt. Außerdem schaute er sich noch meinen Histamin- und Vitamin B6-Spiegel an. Vitamin B6 ist übrigens wichtig, um den Histaminabbau zu unterstützen.

    Meine Werte sahen folgendermaßen aus:

    • Diaminooxidase-Aktivität (DAO) i.S: 1,7 IU/ml (der Referenzbereich ist von 14-33)
    • Histamin (gesamt) i. Hep.-Blut: 180 ng/ml (der Referenzbereich liegt bei <75)

    Diese Werte deuteten bei mir auf eine Histaminunverträglichkeit hin. Außerdem stellte der Arzt einen Vitamin B6-Mangel bei mir fest.

    Der Arzt macht sich Notizen über die gesundheitlichen Probleme des Patienten, der auf dem Untersuchungstisch sitzt.

    Quelle: Pexels

    WARUM ICH TROTZDEM „HUNGERN“ MUSSTE

    Nun lagen die Karten auf dem Tisch, aber wie ging es nun weiter? Ich war mir sicher: „Das ist deine Diagnose!“ Deshalb war ich völlig überrascht, als mein Arzt sagte, wir müssten nun der Sache genauer auf den Grund gehen. „Die Blutwerte waren doch eindeutig, oder?“ fragte ich entgeistert. Der Arzt erklärte mir, dass für den erhöhten Histaminspiegel im Blut auch eine vermehrte Histaminfreisetzung aus den Mastzellen verantwortlich sein kann (Stichwort: Mastzellaktivierungssyndrom).

    Die Untersuchung der Diaminooxidase-Aktivität birgt ebenfalls Fehlerquellen, zum Beispiel, wenn die Probe nicht ausreichend gekühlt wurde. Daraus ergeben sich dann vielleicht unstimmige Werte. Um sicherzugehen, machten wir zusammen einen Plan.

    1. Im ersten Schritt habe ich für 14 Tage auf alle Lebensmittel verzichtet, die viel Histamin enthalten. Mein Arzt hat mir dafür eine Liste gegeben.
    2. Danach habe ich in einem Zeitfenster von sechs Wochen Schritt für Schritt neue Nahrungsmittel in den Speiseplan eingeschlichen. In meinem Tagebuch hielt ich ganz genau fest, was Beschwerden ausgelöst hat und welche Symptome im Mittelpunkt standen. Dabei habe ich schon gemerkt, dass kleinere Histaminmengen nicht das Problem sind, sondern erst wenn große Mengen aufeinander kommen.
    3. Mit den Erfahrungen aus den vorherigen Wochen entwickelten wir einen Speiseplan. Dabei hat mir auch eine Ernährungsberaterin geholfen. Meine gesetzliche Krankenversicherung hat sich übrigens mit einem Zuschuss an den Kosten für die Ernährungsberaterin beteiligt.

    WIE ES DANN WEITERGING…..

    Ich will nichts beschönigen – ich musste einen langen Weg zurücklegen, um zu erkennen, dass ich trotz Histaminunverträglichkeit „normal“ essen kann. Natürlich gibt es Lebensmittel, um die ich einen großen Bogen mache. Dazu zählen beispielsweise Salami und Sauerkraut, trotzdem gibt es noch genügend, mit dem ich meinen Speiseplan abwechslungsreich und gesund gestalten kann.

    Die frustrierenden Momente, in denen ich erkennen musste, dass ich auch dieses oder jenes Lebensmittel nicht vertrage, liegen nun hinter mir. Ich weiß genau, was ich meinem Körper zumuten kann und manchmal teste ich die Grenzen trotz meines Wissens aus.

    Erst letzte Woche habe ich mir ein großes Glas Hefeweizen gegönnt – einfach, weil ich Lust darauf hatte. Die Rechnung bekam ich kurze Zeit später, in Form von Kopfschmerzen und Übelkeit. Ich plane diese Ausnahmen aber ganz gewissenhaft ein, zum Beispiel, wenn ich weiß, dass ich am nächsten Tag frei habe. So kann ich mich im schlimmsten Fall genügend erholen.

    „Rückblickend kann ich sagen: Schade, dass ich nicht eher auf mein Bauchgefühl gehört habe, um zu erkunden, was meinem Körper nicht passt.“

    Doch wer kann schon direkt alle Beschwerden richtig zuordnen? Ich rate dir, auf dein Bauchgefühl zu hören. Bleib hartnäckig und erkundige dich selbst, welche Erklärungen es für deine Symptome gibt. Im Austausch mit einem Arzt findest du eine Lösung, die zu deinem Leben passt. Auch wenn sich das Ganze am Anfang sehr kompliziert anhört – hab´ Mut, du schaffst das!

    ARKTIBIOTIC SENSITIVE: DARMBAKTERIEN BEI HISTAMININTOLERANZ?

    Darmbakterien sind in der Lage, Histamin herzustellen oder den Histamingehalt zu senken. Das macht sie zu einem interessanten Partner bei einer Histaminose.

    Da nicht alle Darmbakterien gleich zuträglich sein können, haben wir uns mit den winzigen Helfern genau beschäftigt. Dabei sind wir auf Bakterienkulturen gestoßen, die sich Studien zufolge besonders gut eignen, um den Histaminspiegel zu beeinflussen.

    Das Wissen, rund um die Darmbakterien, haben wir bei der Entwicklung unseres neuen Produktes Arktibiotic® SENSITIVE einfließen lassen. Arktibiotic® SENSITIVE haben wir für histaminempfindliche Menschen entwickelt.

    Folgende Bakterienkulturen sind in Arktibiotic® SENSITIVE enthalten:

    • Bifidobacterium infantis CNCM I-5090
    • Bifidobacterium longum CNCM I-5097
    • Lactobacillus rhamnosus CIRM-BIA113
    • Lactobacillus gasseri CNCM I-5076
    • Lactobacillus salivarius CNCM I-4912
    • Lactobacillus reuteri CIRM-BIA 929

    Du möchtest für dich herausfinden, ob die Bakterienkulturen mit ihren Stoffwechselprodukten deinem Histaminspiegel guttun? Außerdem bist du gespannt, ob die Kulturen deine Histaminproduktion entschleunigen? Dann probiere unser Produkt doch einfach aus. Dafür beförderst du das Pulver in kalte oder lauwarme Flüssigkeit, rührst kräftig um und trinkst das Gemisch vor dem Essen. Von deinen Erfahrungen kannst du mir gerne in den Kommentaren berichten.

    QUELLEN

    1. Histaminintoleranz: Bei Verdacht die Ernährung in drei Stufen anpassen – Medical Tribune (medical-tribune.de)
    2. Histaminintoleranz (HIT) (mein-allergie-portal.com)
    3. 118 Histaminintoleranz – IMD Institut für medizinische Diagnostik, Labor (imd-berlin.de)
    4. Histaminintoleranz-Diagnose: Welche Tests sind sinnvoll, welche nicht? (mein-allergie-portal.com)