Alles in deinem Körper steht in Verbindung. So gibt es auch eine Achse, die deinen Darm mit deinem Hirn verbindet, die sogenannte Darm-Hirn-Achse. Doch was bedeutet das für deinen Alltag und was hat das Ganze mit dem Leaky-Gut-Syndrom zu tun? Eine ganze Menge, wie Experten betonen.
Von einem löchrigen Darm bis zu einem löchrigen Hirn könnte es nur ein Schritt sein. Wir prüfen heute gemeinsam, was an dieser provokanten Aussage dran ist. Außerdem verrate ich dir, wie du vor allem gute „Botschaften“ zwischen den Kommunikationspartnern Darm und Hirn austauschst.
WAS IST DIE DARM-HIRN-ACHSE?
Lange Zeit war nicht bekannt, wie talentiert der Darm tatsächlich ist. Er wurde darauf reduziert, Nahrung zu zerkleinern, Nährstoffe aufzunehmen und den Speisebrei weiter zu schieben. Heute wissen wir, dass er mit seinen günstigen Darmbakterien sogar Vitamine wie Vitamin B2, Vitamin B12 und Vitamin K bilden kann. Zudem trägt er maßgeblich dazu bei, das Immunsystem aufrechtzuerhalten.
Schließlich sitzen hier rund 70 % aller Immunzellen. Der Darm ist allerdings kein isoliertes Organ. Er tauscht sich gerne aus – mit dem körpereigenen Abwehrsystem und dem Gehirn. Letzteres gelingt über die sogenannte Darm-Hirn-Achse (Gut-Brain-Axis, kurz GBA). Hierzu musst du wissen, dass dein Darm ca. 100 Millionen Nervenzellen beherbergt. Sie sind Teil des enterischen Nervensystems. Kein Wunder, dass der Verdauungstrakt auch „Bauchhirn“ oder „zweites Gehirn“ genannt wird.
Die enterischen Nervenzellen sind gewissermaßen die Kommunikationsgeber, denn sie ermöglichen die Kommunikation zwischen Bauch und Gehirn. Als Standleitung dient der Vagusnerv über den mithilfe der Nervenzellen kommuniziert wird. So stehen das zentrale Nervensystem und der Magen-Darm-Trakt unmittelbar miteinander in Kontakt.
Gut zu wissen!
Der Vagusnerv ist der längste und bekannteste Hirnnerv. Er zieht seine Bahn vom Bauchraum, über die Brust und den Hals bis zum Hirnstamm.
DARM-HIRN-ACHSE: EIN WECHSELSPIEL DER GEFÜHLE
Die Darm-Hirn-Achse ist keine Einbahnstraße. Hier werden gegenseitig Botschaften ausgetauscht. Wenn es deinem Darm gut geht, kannst du das auch an deinem Wohlbefinden beobachten. Das hat aber nicht nur damit zu tun, dass die Verdauung reibungslos klappt, sondern auch damit, dass zum Beispiel das Glückshormon Serotonin im Darm gebildet wird – das macht gute Laune.
Fluten Stresshormone dein Gehirn, wirkt sich das womöglich negativ auf dein Verdauungssystem aus. Stress wird auch in Zusammenhang mit dem löchrigen Darm gebracht, dazu später mehr. Übrigens: Der Großteil der Informationen wird von dem Darm an das Gehirn gefunkt. Nur einen kleinen Teil der Botschaften sendet das Gehirn an den Darm.
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GUTE UND SCHLECHTE „NACHRICHTEN“ AN DAS GEHIRN
Wusstest du, dass es nicht nur eine Barriere im Darm gibt, sondern auch im Gehirn? Mediziner nennen sie Blut-Hirn-Schranke. Ähnlich wie die Darmbarriere übernimmt sie eine Torhüterfunktion.
Die schützende Barriere schaltet sich zwischen den Blutkreislauf und der sogenannten extrazellulären Hirnflüssigkeit. Hier wird ganz genau gefiltert, um zu bestimmen, welche Substanzen aus der Blutbahn in das Gehirn hineingelassen werden und auch wieder heraus.
Dein Darm selbst produziert förderliche und weniger förderliche Stoffe, die auch dein Gehirn erreichen. Schauen wir uns gemeinsam den Nachrichteninhalt einmal an.
1. GUTE NACHRICHT: BUTYRAT KOMMT AN
In deinem Darm leben zahlreiche Mikroorganismen. Forscher schätzen, dass jeder etwa 160 verschiedene Arten beherbergt. Einige von ihnen sind in der Lage, die kurzkettige Fettsäure namens Butyrat zu bilden. Sie ist das Salz der Buttersäure und ein unglaublicher Energiespender. Die Darmzellen greifen darauf zurück, um leistungsstark zu bleiben. Damit sind die Immunabwehr und die Verdauung gesichert.
Beobachtungen zeigen sogar, dass die unscheinbaren Fettsäuren sich darauf auswirken können, mit wie viel oxidativem Stress unser Darm zu kämpfen hat.
Kleine Randnotiz: Oxidativer Stress wird dadurch hervorgerufen, dass zu viele aggressive Sauerstoffmoleküle existieren. Das wiederum kann offenbar Alterungsprozesse, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vieles mehr begünstigen.
Zurück zu Butyrat. Die Substanz ist hilfreich für das Gehirn. Ausgewählte Zellen, die sogenannten Mikrogliazellen, profitieren von dem Energieschub und können so besser ihrer Aufgabe nachgehen. Die besteht darin, lästige Partikel aus dem Gehirn zu entfernen – die Zellen sind also sozusagen der gehirneigene Aufräumtrupp.
2. SCHLECHTE NACHRICHT: LIPOPOLYSACCHARIDE KOMMEN AN
Dein Gehirn bekommt aber nicht nur gute Nachrichten in Form von Stoffen gefunkt. Die sogenannten Lipopolysaccharide zählen zu den entzündungsfördernden Endotoxinen. Sie werden ebenfalls in deinem Darm hergestellt.
Problematisch ist, dass sie bei einer geschwächten Darmbarriere ins Gehirn gelangen können. Genau dadurch könnte es zu neurodegenerativen Erkrankungen kommen.
LEAKY GUT UND DIE DARM-HIRN-ACHSE
Widmen wir uns nun der bereits angesprochenen Darmbarriere. Hier kommen unfassbar clevere Membranproteine namens Tight Junctions ins Spiel. Das sind Verbindungsstellen, die durch Proteine eine netzartige Struktur bilden. Mit diesem Mechanismus können die Schleimhautzellen zusammengerafft werden. Schadstoffe gehen somit nicht in die Blutgefäße über, Nährstoffe aber sehr wohl. Eine gut funktionierende Darmbarriere verhindert, wie die Blut-Hirn-Schranke auch, dass unerwünschte Substanzen dorthin gelangen, wo sie nichts zu suchen haben.
Wenn die sogenannten Tight Junctions nicht mehr dichthalten, nennen das Experten Leaky Gut oder löchriger Darm. Nun können unerwünschte Stoffe die Barriere überschreiten. Einmal in der Blutbahn angekommen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie auch das Gehirn erreichen. Treffen immer mehr von den lästigen Stoffen auf die Blut-Hirn-Schranke, kann auch sie sich irgendwann überlastet zeigen, Stichwort „löchriges Hirn“. Der doppelte Boden besteht also aus der Darmbarriere und der Blut-Hirn-Schranke – beide schützen empfindliche Strukturen im Körper.
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LEAKY GUT – ALLES DREHT SICH UM DIE DARMFLORA
Die Darmflora übernimmt eine zentrale Rolle, wenn es um die Darm-Hirn-Achse geht. Je vielfältiger das Leben im Darm ist, desto besser für die Darmbarriere, den Kommunikationskanal zwischen Darm und Hirn sowie die Blut-Hirn-Schranke. In diesem Zusammenhang wirst du besonders oft auf Ballaststoffe stoßen. Dabei handelt es sich um unverdauliche Nahrungsbestandteile.
Unser Körper kann sie also nicht verwerten, dafür aber die günstigen Bakterien, die im Darm leben. Die komplexen Kohlenhydrate dienen ihnen als Futter. Lässt du sie hungern, weil du zum Beispiel vornehmlich auf Fast Food zurückgreifst, das arm an Ballaststoffen ist, werden sie angriffslustig. Sie knabbern dann die Schleimhaut des Darms an und können so den löchrigen Darm verursachen.
Nun heißt es Feuer frei: Keime, Entzündungsproteine und weitere unerwünschte Substanzen haben jetzt die Möglichkeit, durch die Löcher zu schlüpfen, um in die Blutbahn zu gelangen. Chronische Entzündungen können dann die Folge sein. Merken tust du das womöglich nicht. Müdigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten können jedoch darauf hindeuten.
Ein weiteres Problem besteht, wenn zu wenig Darmbewohner vorhanden sind. Je weniger nützliche Mikroorganismen, desto weniger Botenstoffe und Butyrat können sie herstellen. Darunter können das Wohlbefinden und die Beseitigung von Schadstoffen leiden. Leben zu wenig förderliche Bakterien im Darm, kann sich außerdem das Machtgefüge verschieben.
Die krankmachenden Bakterien gewinnen die Oberhand, lösen Entzündungen aus und können so das Leaky-Gut- Syndrom begünstigen.
Gut zu wissen!
Neben einer einseitigen Ernährung können auch Stress oder Antibiotika dafür sorgen, dass nicht mehr so viel Vielfalt im Darm herrscht. Mit gezielten Maßnahmen kannst du wieder mehr Bewohner in dein größtes inneres Organ schleusen.
SO BRINGST DU DEINE DARMFLORA AUF KURS
Wir haben ganz viel darüber erfahren, warum das Schicksal von Darm und Hirn so eng miteinander verknüpft ist. Nun stellt sich die Frage, wie die Darmflora und damit auch die Darmbarriere sowie die Blut-Hirn-Schranke auf Kurs gebracht werden können.
Hierzu einige Tipps:
- Ernähre dich gesund: Eine vollwertige und ballaststoffreiche Kost stärkt die günstigen Darmbakterien. Wie wäre es zum Beispiel mit Vollkornprodukten, Obst und Gemüse? Bei Naschereien darf es ruhig etwas weniger sein, denn Zucker kann zu einem Ungleichgewicht im Darm führen, indem er die Front der schlechten Darmbakterien stärkt.
- Fahre deinen Stresspegel herunter: Forscher haben festgestellt, dass Stress die Vielzahl der günstigen Darmbakterien bedroht. Außerdem stehen innere Konflikte mit Verdauungsproblemen im Zusammenhang. Nicht ohne Grund gibt es das Sprichwort: „Das schlägt mir auf den Magen“. Wie du dich entspannst, bleibt dir überlassen. Wie wäre es mit Meditationsübungen, Yoga oder einem entspannenden Buch?
- Vermeide Risikofaktoren für das Leaky-Gut-Syndrom: Wie bereits erwähnt, belastet ein undichter Darm auch die Darm-Hirn-Achse. Damit möglichst wenig unerwünschte Stoffe bis an die Tore der Blut-Hirn-Schranke gelangen, solltest du bekannte Risikofaktoren vermeiden. Neben einer einseitigen Ernährung, Stress, Alkohol und Antibiotika werden hier vor allem nicht-steroidale Entzündungshemmer wie Ibuprofen angeführt. Sie alle können die Funktionsweise der sogenannten Tight Junctions gefährden.
ARKTIS BIOPHARMA: DARMGESUNDHEIT IM BLICK
Arktis BioPharma hat sich zur Aufgabe gemacht, qualitativ hochwertige Präparate anzubieten, die dir ermöglichen, dich mit deiner Darmgesundheit zu beschäftigen. Mit einem ganz besonderen Bundle schlägst du mehrere Fliegen mit einer Klappe. Ich empfehle dir hierfür unser LGS-PLUS, dass sich an Patienten mit dem Leaky-Gut-Syndrom und alle Freunde einer guten Darmkultur richtet.
Im Paket enthalten ist die Aminosäure Glutamin, von der sich deine Darmepithelzellen mit Vorliebe ernähren. Auch verschiedene Vitamine benötigt dein Darm, dafür ist Arktiamin da. Unser Colostrum, gewonnen aus Kuhmilch, stellt deinem Körper zudem wertvolle Immunglobuline und Nährstoffe bereit.
Mit unserem LGS-Plus-Bundle erhältst du gleich mehrere milchsäurebildende Lebendkeime, die die Darmflora unterstützen können. Hierfür benötigen sie allerdings die passende Nahrung, die zu guter Letzt unsere Akazienfasern Grow liefern. Wie du siehst, ein Rundum-Sorglos-Paket.
QUELLEN
- The gut-brain axis: interactions between enteric microbiota, central and enteric nervous systems – PubMed (nih.gov)
- Butyrate modulates oxidative stress in the colonic mucosa of healthy humans – PubMed (nih.gov)
- Universitätsklinikum des Saarlandes – Leaky Gut (uniklinikum-saarland.de)
- Effects of alcohol on intestinal epithelial barrier permeability and expression of tight junction-associated proteins – PubMed (nih.gov)
- Psychological stress and corticotropin-releasing hormone increase intestinal permeability in humans by a mast cell-dependent mechanism – PubMed (nih.gov)
- Praxis für Neurologie – Dr. med. Michael H. Stienen – Wir leben in Symbiose – Mikrobiom und Gehirn (praxis-drstienen.de)