DIE MACHT DER BAKTERIEN, ODER WARUM BABYS SO OFT PUPSEN!
Immer wieder bekommen wir Anfragen, ob wir auch Unterstützungen für den frühkindlichen Darm haben. Warum gibt es diese Dreimonatskolliken? Gibt es schon Präparate, die bei Neugeborenen eingesetzt werden können?
Der Zustand der bakteriellen Besiedlung des Darmes, das sogenannte Darmmikrobiom, kann über das Wohlbefinden eines Babys entscheiden. Noch in den achtziger Jahren ging man davon aus, dass ungeborene Kinder nahezu steril, also frei von jeder bakteriellen Besiedlung im Darm sind. Im Jahre 2005 untersuchten spanische Wissenschaftler das Nabelschnurblut von gesunden Babys und fanden dort völlig unerwartet Bakterien. Diese Erkenntnis veranlasste die Wissenschaftler zu weiteren Untersuchungen. Dabei entdeckten sie im ersten Kot der Neugeborenen, dem sogenannten Kindspech, ebenfalls Bakterien. Eine Vielzahl ganz gewöhnlicher Haut- und Darmbakterien.
Diese überraschende Erkenntnis motivierte viele Wissenschaftler rund um den Globus, so dass viele neue wichtige Einflussfaktoren für die bakterielle Besiedlung von Darm und Körper beim Säugling, gefunden wurden.
Quelle: Unsplash Jonathan Borba
Demnach machen Babys ihre ersten Kontakte mit der Welt der Mikroben durch das mütterliche Blut und das Fruchtwasser. Der erste Aspekt ist besonders von Bedeutung, denn der Zustand der mütterlichen Darmflora wirkt sich über den Blutweg auf den Werdegang des Kindes aus und kann den gesamten Prozess von der Zeugung bis hin zur Geburt beeinflussen. Selbst der Erfolg der Konzeption scheint von der Existenz und dem Zusammenwirken verschiedenster Bakterien in der Gebärmutter abhängig zu sein. Diese mikrobiellen Zusammenhänge wurden bis dato völlig unterschätzt.
Folglich spielt auch die Ernährung der Mutter in diesem ganzen Zeitraum eine große Rolle. Über den oralen Verzehr von Nahrungsmitteln gelangen eine Vielzahl von Bakterien mit in den Verdauungstrakt oder ernähren bereits vorhandene Darmbewohner auf diesem Weg. Von dort gelangen sie dann über das Blut und die Nabelschnur zum Kind. Selbst bakterielle Mundbewohner des Vaters gelangen über intensive Küsse auf diesem Weg in den kindlichen Organismus.
Daher ist eine frische und vor allem ballaststoffreiche Ernährung vom Kinderwunsch bis hin zur Geburt förderlich für die Gesundheit von Mutter und Kind. Insbesondere lösliche Ballaststoffe, wie zum Beispiel das Pulver aus der Akazienfaser sind gut verträglich und »Futter« für eine gesunde Bakterienvielfalt.
Neben diesen Fakten spielt der Geburtsverlauf eine wichtige Rolle. Im Rahmen einer normalen Spontanentbindung verschluckt das Kind Bakterien aus der mütterlichen Vaginalflora. Diese kommen dort in natürlicher Form vor und sorgen für eine weitere Unterstützung des kindlichen Darmmikrobioms. Gerade im Verlauf der Geburt gibt es aber viele störende Einflüsse:
- Hatte die Schwangere eine gute Vaginalflora zum Zeitpunkt der Geburt?
- War der normale Geburtsweg nicht möglich?
- Gab es einen Kaiserschnitt, so dass keine Bakterien über die Scheidenflora aufgenommen werden konnten?
Musste ein Antibiotikum zur Bekämpfung einer kindlichen oder mütterlichen bakteriellen Infektion eingesetzt werden?
Quelle: Unsplash Ana Tablas
Viele dieser Faktoren treten isoliert auf und mindern im Einzelfall das kindliche Risiko einer schlechten Versorgung mit den wichtigen primären Darmbewohnern. Oft ist es aber die Kombination der Umstände, die den kindlichen Darm vor Probleme stellt. Und genau dann gerät das natürliche Verhältnis der unterschiedlichen Bakterienstämme im Verdauungsbereich ins Ungleichgewicht. In der Folge vermehren sich häufig Fäulnis- und Gärungskeime im Darm, die dann ihre Stoffwechselgase über den Po des Kindes zum Besten geben.
Wenn es dann abschließend noch zu Stillproblemen oder gar einer Ernährung mit Flaschenmilch kommt, kann es sich von übel riechender Flatulenz über Bauchschmerzen bis hin zum Schreikind entwickeln. In diesem Fall ist eine therapeutische Betreuung mit einer labortechnischen Analyse des Darmmikrobioms sinnvoll. Hier kann zum Beispiel das Labor Enterosan aus Bad Bocklet hilfreich sein.
Mit diesem Wissen über die Zusammenhänge von Bakterien, Schwangerschaft und kindlichem Wohlbefinden macht es Sinn sich frühzeitig um einen gesunden Darm zu kümmern. In erster Linie für die Mutter und dann auch für das geborene Kind.
Hier helfen neben einer gesunden ballaststoffreichen Ernährung in der Schwangerschaft ausgewählte und zuverlässige prä- und probiotische Präparate, die Ihr bei uns unter anderem erhaltet. Nutzt euer Potenzial für eine eigenverantwortliche Gesundheit und wartet nicht bis zur Notwendigkeit einer Therapie.
Bleibt Gesund.
Euer Markus Opalka, HP, M.Sc. Health Sciences