Zuckerentzug – das passiert dabei im Körper wirklich

Zuckerentzug – das passiert dabei im Körper wirklich

Deine Zunge nimmt fünf sogenannte Grundgeschmacksrichtungen wahr: süß, sauer, salzig, bitter und umami, also herzhaft. Süß ist besonders beliebt, und das hat nicht nur etwas mit der zuckerliebenden Industrie zu tun. In der Natur weist ein süßer Geschmack auf energiereiche, meist ungiftige Lebensmittel hin, etwa reife Früchte. Schon Neugeborene kommen mit dem süßen Geschmack in Berührung, denn die Muttermilch enthält Mehrfachzucker. Unbestritten ist zu viel freier Zucker ungesund für den Körper. Deshalb erforschen wir heute, was in deinem Organismus passiert, wenn du dich selbst auf Zuckerentzug setzt.

 

Von offenkundig bis gut verborgen – hier steckt Zucker drin

Woran denkst du bei zuckerreichen Lebensmitteln – vielleicht an Limonade oder Weingummi? Tatsächlich steckt Zucker längst nicht mehr nur in klassischen Süßigkeiten. Er zählt zu den häufigsten eingesetzten Zusatzstoffen in verarbeiteten Lebensmitteln. Dabei gibt der Zucker sich nicht immer direkt zu erkennen. Selbst wenn du bewusst auf Süßes verzichtest, kratzt du schnell an der Grenze für freien Zucker. Die Weltgesundheitsorganisation rät dazu, die Aufnahme von freiem Zucker auf weniger als 10 Prozent der täglichen Energiezufuhr zu begrenzen – diese Empfehlung gilt für alle Altersgruppen. Freier Zucker umfasst alle zugesetzten Zuckerarten in Lebensmitteln und Getränken, aber auch natürlich vorkommende Zucker, etwa in Honig oder Fruchtsäften. Doch was bedeutet das ganz konkret? Ein Erwachsener mit einem Energiebedarf von 2000 Kilokalorien dürfte somit maximal 50 g Zucker aufnehmen, also etwa 14 Würfelzuckerstückchen. Zugegeben, das klingt nach viel, ist es aber nicht. Zucker wird in der Industrie nämlich nicht nur zur Süßung, sondern auch zur Konservierung, Geschmacksverstärkung oder Farbgebung eingesetzt. Besonders problematisch: Viele Produkte schmecken nicht einmal süß, enthalten aber dennoch größere Zuckermengen.

Typische Zuckerfallen:

·       Fertigprodukte, etwa Tiefkühlpizza, Soßen, Salatdressings, Ketchup

·       Backwaren wie Toast, Burgerbrötchen, Knäckebrot

·       Wurst und Fleisch, beispielsweise marinierte Steaks oder Schinkenwurst

·       Milchprodukte, etwa Fruchtjoghurt, aromatisierter Skyr, Milchmischgetränke

·       Frühstücksprodukte und Snacks, zum Beispiel Müsli, Cornflakes, Müsliriegel, Proteinshakes

·       Getränke, etwa Softdrinks, Eistee, Fruchtsäfte, „Vitaminwasser“

 

Macht Zucker tatsächlich süchtig?

Die Frage, ob Zucker süchtig macht, erhitzt in der Forschung durchaus die Gemüter. Während einige Wissenschaftler deutliche Hinweise dafür sehen, reichen die Belege anderen noch nicht aus. Scheinbar kann Zucker aber zumindest suchtähnliches Verhalten auslösen. Er aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn und regt die Ausschüttung von Dopamin an. Dabei handelt es sich um einen Botenstoff, der auch beim Drogenkonsum eine Rolle spielt. Dopamin ist für das angenehme Gefühl nach der Zuckeraufnahme verantwortlich und verstärkt den Wunsch, noch einmal am Zucker zu naschen. Viele Menschen berichten von Heißhungerattacken und Kontrollverlust, sobald sie Zucker essen. Tierstudien zufolge kann übermäßiger Zuckergenuss suchtähnliche Verhaltensmuster inklusive Entzugserscheinungen bewirken. Entzugserscheinungen können beispielsweise Kopfschmerzen oder Reizbarkeit sein. Allerdings scheint nicht jeder Mensch gleich auf Zucker zu reagieren – bei einigen wird das Belohnungssystem stärker angesprochen als bei anderen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt Zucker nicht offiziell als Suchtstoff an, er erfüllt die Kriterien für die Substanzabhängigkeit nicht vollständig. Dennoch kannst du dich vom Zucker magisch angezogen fühlen und nicht genug davon bekommen.

 

Zuckerentzug: Das passiert in den ersten vier Wochen

Wenn du in deinem Alltag auf weniger zugesetzten Zucker zurückgreifst, kann sich das schon nach kurzer Zeit bemerkbar machen.

1.    Woche: Dein Blutzucker stabilisiert sich

In den ersten Tagen nach dem Zuckerentzug normalisiert sich dein Blutzuckerspiegel – es gibt nicht mehr die für den Zuckerkonsum typischen „Zucker-Highs“ und „Zucker-Lows“. Viele Menschen berichten schon jetzt von weniger Heißhunger und mehr Energie durch die ausgewogenere Blutzuckerkurve. Der Verzicht könnte auch die grauen Zellen auf Vordermann bringen: Laut einer Studie stehen hohe Zuckermengen mit einer schlechteren kognitiven Leistung in Verbindung.

2.    Woche: Deine Stimmung kann sich verbessern

Ab der zweiten Woche lassen etwaige „Entzugserscheinungen“ nach – das können Kopfschmerzen, Schwindel, Stimmungsschwankungen oder Müdigkeit sein. Dadurch bist du weniger versucht, dich mit Süßem zu belohnen. Viele Menschen empfinden ihren Geist jetzt als „klarer“, berichten von besserer Laune und fühlen sich emotional stabiler. Wenn du zugesetzten Zucker aus deinem Speiseplan streichst, merkst du das vielleicht auch an deinem Schlaf. Studien zufolge wirkt sich ein hoher Zuckerkonsum negativ auf die Schlafqualität und die Schlafdauer aus.

3.    Woche: Deine Haut und Darmflora können sich verändern

Womöglich zeigt sich der Zuckerentzug jetzt auch äußerlich. Wie du bereits weißt, kann Zucker den Blutzucker- und damit auch den Insulinspiegel erhöhen – das kurbelt die Aktivität der hauteigenen Talgdrüsen an. Außerdem gilt Zucker als entzündungsfördernd. Das sind keine guten Voraussetzungen für eine reine Haut. Doch es gibt noch einen weiteren Haken: Wenn du viel Zucker aufnimmst, fördert das die Glykation, also die Anlagerung von Zucker an Eiweiße, und oxidative Prozesse. All das kann Kollagen und Elastin schädigen sowie Entzündungen verstärken – deine Haut kann dadurch schneller altern oder Akne entwickeln. Aber nicht nur deine Haut, sondern auch deine Verdauung wird durch den Verzicht auf Zucker entlastet. Schließlich bringen zuckersüße Lebensmittel und Getränke häufig das Mikrobiom aus dem Takt, das wichtig für unser Wohlbefinden ist.

4.    Woche: Dein neues zuckerfreies Ich

Nach etwa vier Wochen ist der Zuckerentzug wahrscheinlich keine Herausforderung mehr für dich – du bist es gewohnt, dass dein Alltag nun weniger süß schmeckt. Gut so, denn dadurch lässt auch der Appetit auf Naschereien nach, gleichzeitig ist dein Geschmackssinn schärfer: Du schmeckst Früchte intensiver und nimmst natürliche Aromen bewusster wahr, etwa eine Zitronenscheibe in deinem Sprudelwasser. Ganz nebenbei können nach und nach ein paar Pfunde bei dir purzeln. Schließlich haben zuckerreiche Lebensmittel viele Kalorien.

 

Mit 3 Tipps zu weniger Zucker im Alltag

In unserer „überzuckerten“ Welt ist es gar nicht so einfach, den süßen Verlockungen aus dem Weg zu gehen. Doch mit einigen Tipps gelingt dir der zuckerfreie Start.

1.    Beschäftige dich mit der Zutatenliste: Ab jetzt solltest du nicht mehr alles einfach in den Einkaufswagen legen, sondern die Etiketten auf der Produktrückseite aufmerksam lesen. Zucker versteckt sich oft unter anderen Namen: Dextrose, Glukosesirup, Maltodextrin, Invertzuckersirup, Süßmolkenpulver – all das sind Zuckerarten. Generell gilt: Je weiter vorne sie in der Zutatenliste stehen, desto mehr davon ist in deinem Produkt enthalten.

2.    Bereite dir Speisen selbst zu: Ganz zu Anfang hast du bereits erfahren, dass Zucker auch versteckt in Soßen und Co. enthalten sein kann. Wenn du auf Fertigprodukte verzichtest, reduzierst du damit meist automatisch den Zucker im Alltag. Nimm statt Fertigdressing einen Spritzer Zitronensaft, etwas Senf sowie ein gutes Öl und runde das Ganze mit Gewürzen ab. Fruchtjoghurt kannst du dir mit frischen Beeren ganz einfach selbst machen. Das Gleiche gilt für Brot und Kekse.

3.    Stell nicht alles auf einmal um: Wenn du voller Tatendrang deinen gesamten Zuckerhaushalt umstellst, können die Erfolge ausbleiben. Bei dem ganzen Verzicht erwischen dich die Heißhungerattacken meist eiskalt. Weitere deine zuckerfreien Maßnahmen daher Stück für Stück aus. Beginne beispielsweise mit einem Frühstück ohne zugesetzten Zucker – nutze dafür Dinkelflakes ohne Zuckerzusatz und mische sie mit Haferflocken, Nüssen und frischen Beeren. Danach nimmst du dir das Mittagessen und das Abendessen vor, indem du beispielsweise verarbeitete Produkte und den gewohnten Nachtisch weglässt. Hast du zwischendurch Appetit auf Süßes, probiere es erst mit einem Glas Wasser und einem Apfel oder kaue ein zuckerfreies Kaugummi. Wichtig ist, dass du deine Gewohnheiten durchbrichst.

 

Mach´s bitter mit Bittertropfen von Arktis BioPharma

Hätte es damals schon soziale Medien gegeben, wären Hippokrates und Hildegard von Bingen wohl Produktbotschafter für Bitterstoffe gewesen. Bitterstoffe befinden sich in Wildkräutern, Gemüse, Obst und grünem Tee und werden seit langer Zeit als Heißhunger-Dämpfer eingesetzt. Außerdem sollen sie die Verdauung optimieren und die Basenbildung im Organismus ankurbeln. Wir von Arktis BioPharma knüpfen mit unserem Bitter-Elixier an alte Traditionen an. 11 sorgsam ausgewählte Kräuter durchlaufen einen wochenlangen Reifeprozess, bei dem nichts dem Zufall überlassen wird – selbst die Mondphasen werden dabei berücksichtigt. Neben Mistel, Käsepappelblättern und Spitzwegerichblättern befinden sich auch Löwenzahnkraut Mariendistelfrüchte und einiges mehr in unserem Elixier. Einige unserer Kunden träufeln sich bei einem „Süßhunger“ einfach ein paar Tropfen mit der Tropfpipette auf die Zunge – das klappt selbst unterwegs sehr gut.

 

Quellen

Innate and learned preferences for sweet taste during childhood - PubMed

Intense Sweetness Surpasses Cocaine Reward | PLOS One

Evidence for sugar addiction: Behavioral and neurochemical effects of intermittent, excessive sugar intake - ScienceDirect

Wie beeinflusst Zucker unser Gehirn?

The Sugar Withdrawal Timeline: What to Expect When Kicking the Habit - Drug Genius

The Impact of Free and Added Sugars on Cognitive Function: A Systematic Review and Meta-Analysis - PMC

Medicine & Science in Sports & Exercise

Relationship Between Added Sugar Intake and Sleep Quality Among University Students: A Cross-sectional Study - PMC

(PDF) The Impact of Excessive Sugar Consumption on Skin Health Analysis of Biological Mechanisms and Dermatological Effects

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