Es ist soweit – das Weihnachtsfest klopft an die Tür. Jetzt stehen allerlei Leckereien auf dem Speiseplan, von fettreichen Vorspeisen über deftige Fleischgerichte bis hin zu üppigen Desserts. Und das, obwohl du schon in der Adventszeit bei Keksen und Co. ordentlich zugeschlagen hast. Im Körper kann das zu zwiegespaltenen Reaktionen führen – dein Gaumen freut sich, dein Magen-Darm-Trakt rebelliert. Ich gebe dir heute Tipps, mit denen du Verdauungsproblemen aus dem Weg gehst und SOS-Ratschläge, um den Darm im Ernstfall zu beruhigen.
Weihnachten – das Fest der Verdauungsprobleme
An Weihnachten geht es besinnlich zu: Wir treffen uns mit der Familie oder anderen lieb gewonnenen Menschen und alle Zeichen stehen auf Entschleunigung. Doch das gilt nicht unbedingt für das Verdauungssystem, denn in der Zeit rund um Weihnachten herrscht hier viel Unruhe. Gründe dafür gibt es viele. An den besonderen Tagen jagt ein Festmahl das nächste – die Versuchung ist groß, sich den Bauch so richtig vorzuschlagen. Der Magen und der Darm können durch das übermäßige essen jedoch überfordert sein – die Folgen sind Magenschmerzen, Sodbrennen und ein Völlegefühl.
An kaum einem anderen Fest stehen so viel Fett und Zucker auf dem Speiseplan. Große Mengen an Fett, zum Beispiel durch eine Gänsekeule mit Soße verzehrt, verzögern die Magenentleerung, das bekommst du mit einem Völlegefühl zu spüren. Fette und süße Speisen sind oft auch mit Blähungen verbunden, da die zuständigen Enzyme es nicht schaffen, die Nährstoffe zu zerlegen. Bakterien im Darm springen nun ein, durch den Verarbeitungsprozess entstehen vermehrt Gase. Verdauungsprobleme an Weihnachten sind aber auch deshalb nicht unüblich, weil wir ungewohnte Lebensmittel essen. Wahrscheinlich kochst du dir sonst im Jahr nicht allzu oft ein Menü, bestehend aus Klößen, Rotkohl und einem fetten Braten, auch Nüsse oder Bohnen stehen vielleicht an anderen Tagen nicht auf deinem Speiseplan.
Gut zu wissen!
Vor allem wenn du einen empfindlichen Magen oder Darm besitzt, solltest du die Weihnachtszeit nicht nutzen, um Experimente zu starten. Vertraue am besten auf gewohnte Lebensmittel oder mache im Vorfeld einen kleinen Selbsttest. Das ist im Übrigen die optimale Gelegenheit, um das Weihnachtsessen zur Probe zu kochen – so kann am eigentlichen Festtag beinahe nichts mehr schiefgehen. Um eventuelle Beschwerden aufdecken, kannst du einen Eintrag in ein Ernährungstagebuch machen.
Die Ammenmärchen vom Verdauungsschnaps und -schläfchen
Hingegen der landläufigen Meinung verhilft ein Verdauungsschnaps nicht zu einer schnelleren Verwertung der Nahrung. Es ist sogar so, dass Alkohol die Muskelbewegungen im Magen verlangsamt, dadurch bremst er auch die Verdauung aus. Ein weiterer Mythos ist das Verdauungsschläfchen – was der Körper bei einem vollen Bauch braucht, ist Bewegung, um den Darm zu mobilisieren. Gerade, wenn du zu Sodbrennen neigst, ziehst du dich mit deiner Familie besser nicht auf das Sofa zurück, sondern machst einen gemeinsamen Spaziergang. Japanische Forscher haben übrigens herausgefunden, dass optimalerweise mehr als vier Stunden zwischen dem Abendessen und dem Nachtschlaf liegen, wenn Personen die Refluxkrankheit haben, bei der Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt. Ein weiterer wichtiger Punkt, der den Lebensstil rund um Weihnachten betrifft, ist Stress. Durch die Vorbereitungen auf das Fest, die vielen Gäste und die Nachbereitung verfällst vielleicht auch du in Hektik. Die Stresshormone, die dein Körper dann freisetzt, lassen die Nervenzellen in deiner Darmwand aufhorchen – die gewohnte Verdauung verändert sich. Es kann zu Verstopfung, Durchfall oder Blähungen kommen. Da sich Stress an den Festtagen nicht vollständig vermeiden lässt, kannst du Entspannungsmaßnahmen, wie Yoga, progressive Muskelentspannung oder Kurzmeditationen nutzen, um dir Ruheinsel zu schaffen.
Beuge vor! Das Einmaleins beim Weihnachtsschmaus
Du hast dich damit abgefunden, dass Verdauungsprobleme zum Weihnachtsfest dazugehören? Doch das muss nicht sein. Folgende Tipps helfen dir dabei, auch deinen Magen-Darm-Trakt in eine besinnliche Stimmung zu versetzen.
- Gut portionieren: Weniger ist mehr, das gilt auch beim Weihnachtsfest. Nimm dir am besten schon im Vorfeld vor, nur einen Teller zu essen und dann eine Pause einzulegen, um deinem Magen Zeit für das Verwerten zu geben.
- Mittags statt abends deftig: In der Regel fällt das Abendessen besonders üppig aus. Mein Tipp: Plane dieses Jahr den Braten am Mittag ein und lege abends mit einer Suppe nach. So fühlst du dich gut gesättigt, aber gehst nicht mit einem übervollen Magen zu Bett.
- Achtsam essen: Der Festtagsschmaus ist zum Genießen da. Achte bei jedem Bissen darauf, wie die Speisekomponenten schmecken, riechen und sich im Mund anfühlen. Dadurch kaust du bewusster und isst mengenmäßig weniger, dein Magen wird so entlastet.
- Fleisch austauschen: Wie wäre es, wenn du dieses Jahr anstatt rotem Fleisch mal auf die Geflügelvariante setzt oder komplett vegetarisch kochst? Eine Paprika aus dem Backofen, gefüllt mit Bulgur und Ziegenkäse, ist beispielsweise ebenso festtagstauglich. Egal, für welchen Rezept du dich entscheidest: Leichte Kost ist grundsätzlich besser verdaulich und beeinflusst das Wohlbefinden positiv.
- Gemüse überdenken: Beim Weihnachtsschmaus kommen häufig viele Ballaststoffe in Form von Bohnen oder blähende Lebensmittel wie Rosenkohl auf den Tisch – das ist nicht jedes Verdauungssystem gewohnt. Möhren oder Zucchini sind hingegen sehr bekömmlich und werten das Festtagsmenü als Beilage auf.
- Auf den Bauch hören: Der Magen oder Darm zeigt meist innerhalb weniger Stunden, wenn ihm etwas nicht passt. Höre unbedingt auf dein Bauchgefühl und verändere, falls nötig, dein Essverhalten über die Feiertage – lasse beispielsweise einen Gang aus, greife zu weniger Knabbereien oder verzichte komplett auf Alkohol.
Viele Menschen wundern sich, wenn ein geladener Gast plötzlich den guten Braten verschmäht oder beim Gemüse nicht nachnimmt – das kann zu Verstimmungen am Weihnachtstisch führen. Erkläre daher am besten deine Situation und bitte um Verständnis. Vielleicht kannst du dich bereits im Vorfeld über die Speiseauswahl erkundigen und Einfluss darauf nehmen, indem du selbst einen leicht bekömmlichen Nachtisch mitbringst. Wie immer gilt: Kommunikation ist der Schlüssel für ein friedliches Beisammensein, kündige deine magenfreundlichen Speisen also unbedingt im Vorfeld an.
Wenn es doch passiert: SOS-Tipps für den Magen-Darm-Trakt
Nicht immer haben wir Einfluss auf das, was auf den Tisch kommt und wie die Essenzeiten aussehen, insbesondere dann, wenn wir eingeladen sind. Machen sich Völlegefühl, Magenschmerzen, Sodbrennen, Verstopfung oder Durchfall bemerkbar, kannst du einiges tun. Folgende Hausmittel unterstützen dich auch, wenn die Apotheke zu hat.
- Wenn du Völlegefühl hast…..kannst du einen zwanzigminütigen Spaziergang einplanen, deinen Bauch massieren oder Verdauungstropfen aus der Apotheke nutzen, die du daheim hast – diese enthalten oft Kümmelfrüchte oder Pfefferminzblätter. Auch Kräutertees wie Fenchel-, Anis-, Kümmel- oder Ingwertee helfen dabei, ein unangenehmes Völlegefühl zu lindern.
- Wenn du Magenschmerzen hast…..tut dir bestimmt Wärme in Form einer Wärmflasche oder eines Kirschkernkissens gut. Mit Haferflocken bindest du die Magensäure und sättigst dich auf schonende Weise. Achte die nächsten Tage unbedingt auf leichte Kost, zum Beispiel bestehend aus Kartoffeln und Möhren.
- Wenn du Sodbrennen hast…..lagere deinen Oberkörper mit einem Kissen hoch, damit der Mageninhalt nicht in die Speiseröhre zurückfließt. Indem du Mandeln kaust, kannst du die Magensäure neutralisieren. Verzichte vorerst auf Schokolade, Kaffee und Alkohol, denn das sind Magensäuretreiber.
- Wenn du Verstopfung hast…..dann achte darauf, ausreichend zu trinken. Zwei bis drei Liter Wasser und Kräutertee am Tag helfen dabei, den Stuhl geschmeidig zu machen. Neben ausreichend Bewegung sind auch Trockenfrüchte ein Hausmittel bei Verstopfung. Flohsamenschalen, etwa ein Teelöffel eingerührt in ein Glas Wasser, quellen auf und bringen so die Verdauung in Schwung. Eine gute Alternative sind übrigens unsere Akazienfasern, eine besonders reiche Ballaststoffquelle.
- Wenn du Durchfall hast…..gönne deinem Körper eine Pause vom „anstrengenden“ Essen und konzentriere dich vorerst auf die Klassiker wie Zwieback, Kamillentee oder Schwarztee, der mit den enthaltenen Gerbstoffen den Darm besänftigt. Zur Aufforstung der Darmbakterien nutzen unsere Kunden gerne Arktis Arktibiotic Premium mit neun vermehrungsfähigen Bakterienkulturen.
Gut zu wissen!
Leidest du anhaltend unter Magen-Darmbeschwerden ist ein Besuch beim Gastroenterologen ratsam. Er kann die Verdauungsprobleme womöglich auf einen Reizdarm zurückführen oder hat eine andere Erklärung für die Symptome.
Arktis Bitter - Bittertropfen in der Weihnachtszeit
Für die Advents- und Weihnachtszeit empfehle ich dir unsere Arktis Bitter – Bittertropfen. Bitterstoffe befinden sich natürlicherweise in Wildkräutern, Gemüse, Obst und im grünen Tee. Traditionsgemäß finden sie Anwendung zur Reduzierung von Heißhunger und insbesondere, um die Verdauung anzuregen. Das könnte gelingen, indem sie die Magensaftsekretion im Körper und den Stoffwechsel ankurbeln. Unser Arktis Bitter beruht auf einem alten Traditionsrezept und wird in Handarbeit produziert – dabei dürfen ausgewählte Kräuter nicht fehlen, die über viele Wochen, unter Berücksichtigung der Mondphasen, „heranreifen“. Mit der praktischen Pipettenflasche hast du deine Tropfen immer dabei, und kannst sie so auch beim Besuch deiner Familie unkompliziert einnehmen.
Quellen
Gärt der Zucker, wird es unangenehm – USZ
Warum ein Verdauungsschlaf nicht unbedingt eine gute Idee ist - wissenschaft.de
Fujiwara Y, Arakawa T, Fass R. Gastroesophageal reflux disease and sleep. Gastroenterol Clin North Am. 2013 Mar;42(1):57-70. doi: 10.1016/j.gtc.2012.11.011. PMID: 23452631. Gastroesophageal reflux disease and sleep - PubMed