Gespräche, gemeinsam lachen und zusammen etwas erleben – zwischenmenschliche Beziehungen steigern das Wohlbefinden. Viele Untersuchungen deuten darauf hin, dass soziale Kontakte sogar die Gesundheit stärken, sowohl die psychische als auch die körperliche. Doch was macht den Austausch mit anderen Menschen so wertvoll und leben Personen mit vielen sozialen Kontakten automatisch gesünder?
Menschen entwöhnen sich immer mehr von stabilen Beziehungsgeflechten
Denk einmal an deinen Alltag: Wie vielen Menschen begegnest du in etwa? Wahrscheinlich kommst du an deinem Arbeitsplatz mit einigen Menschen in Kontakt und dann, wenn du einkaufen gehst. Doch wie viele tiefgreifende, ehrliche Kontakte, die nicht mit der alltäglichen Organisation in Verbindung stehen, hast du pro Woche? Viele Menschen treffen sich, wenn überhaupt, am Wochenende mit Freunden oder Familie. Oft reicht es aber auch dafür nicht – zu ausgelaugt sind wir von der Arbeitswoche und dem hektischen Gewusel.
Früher waren häufige soziale Kontakte und stabile Beziehungsgeflechte selbstverständlich. Anstatt eines Singelhaushaltes gab es Häuser, in denen mehrere Generationen zusammenwohnten. Auch wenn der Trend zu Mehrgenerationshäusern wieder in Schwung kommt, leben hierzulande viele Menschen alleine. Laut Statistischem Bundesamt traf das im Jahr 2022 auf 20,1 % der deutschen Bevölkerung zu. Doch auch ein Zusammenleben mit Partner oder Familie bringt nicht automatisch einen regen Austausch mit sich. Es gibt viele Haushalte, in denen sich Partner, bedingt durch ein Schichtsystem auf der Arbeit, die Klinke in die Hand geben. Zudem kann durch terminliche Verpflichtungen der Austausch zusammenlebender Familienmitglieder ins Stocken kommen.
Auf welche Weise machen soziale Kontakte gesund?
Zwischenmenschliche Beziehungen wirken sich unmittelbar auf die körperliche und psychische Gesundheit aus. Wie stark der Effekt ist, ist sehr individuell und hängt unter anderem von der Ausprägung der sozialen Kompetenz ab.
Der Einfluss von sozialen Kontakten auf die Psyche
Enge Beziehungen fördern das Glücksgefühl im Alltag. Deutlich wird das daran, was passiert, wenn soziale Kontakte fehlen. Fühlen sich Menschen einsam, kann das zu psychischen Problemen führen – Depressionen und Ängste sind dadurch möglich. Personen, die regelmäßig lieb gewonnene Menschen wie Freunde oder Familie um sich haben, gelten hingegen als entspannter. Bei dem Zusammentreffen können lustige Anekdoten ausgetauscht werden. Außerdem gibt es die Gelegenheit, sich etwas von der Seele zu reden oder unvergessliche Momente zu erleben. Die sozialen Kontakte können so eine Ausschüttung von Glückshormonen und eine Reduzierung von Stresshormonen bewirken. Das tut vor allem der Seele gut.
Gut zu wissen!
Studien zeigen, dass Menschen, denen soziale Kontakte fehlen, ein bis zu doppelt so hohes Risiko haben, Alzheimer zu entwickeln. Das liegt unter anderem daran, dass das Gehirn durch den mangelnden Austausch nicht mehr so gefordert ist.
So beeinflussen zwischenmenschliche Beziehungen den Körper
Sammeln sich Stresshormone im Körper an und erhalten beispielsweise durch soziale Kontakte kein Ventil, kann die chronische Stressbelastung den Körper krank machen. Nachgewiesen ist, dass Stress einen negativen Einfluss auf das Herz-Kreislaufsystem, auf die Schlafqualität, den Blutdruck und das Immunsystem hat.
Ein anderer Aspekt ist, dass Menschen während ihrer Treffen häufig etwas unternehmen. Sie machen beispielsweise eine Wanderung oder besuchen einen Freizeitpark. Die Bewegung an der frischen Luft tut dem Geist, aber vor allem auch dem Körper, genauer gesagt dem Herz-Kreislaufsystem, gut.
Das sagt die Wissenschaft zum Einfluss von sozialen Kontakten auf die Gesundheit
Die Wissenschaft beschäftigt sich schon lange mit dem, was soziale Kontakte mit Menschen anstellen. Dass Menschen enge Bindungen zum gesunden (Über-) Leben benötigen, gilt als gesichert. Darüber hinaus haben verschiedene Untersuchungen spannende Effekte nachgewiesen.
Forscher konnten beweisen, dass Personen, die mehr von zwischenmenschlichen Beziehungen profitieren, ein gesteigertes Hirnvolumen in einem bestimmten Areal besitzen. Konkret geht es um den anterioren cingulären Cortex, der für die Verarbeitung von Emotionen in sozialen Gefügen zuständig ist. Zudem steht er in Verbindung mit dem Risiko für psychische Krankheiten und der Resilienz, dem „Immunsystem“ der Psyche.
Eine andere Untersuchung hat ergeben, dass bestimmte Bereiche der grauen Hirnsubstanz bei Menschen mit ausgeprägten sozialen Bindungen besser aufgestellt sind, als bei Personen mit geringen sozialen Kontakten. Ganz allgemein ist die graue Substanz für die Reizaufnahme und -verarbeitung zuständig.
Ebenfalls interessant: Laut einer weiteren Studie sind fehlende oder schlechte soziale Beziehungen ein entscheidender Risikofaktor für eine verfrühte Sterblichkeit.
Wie wirkt sich Introvertiertheit auf die Gesundheit aus?
Personen, die diesem Persönlichkeitsschema entsprechen, wirken oft nach innen gekehrt. Introvertierte Menschen pflegen soziale Kontakte, können aber auch gut alleine sein. Interessant ist, dass sie sich regelrecht sozial verkatert fühlen können, da sie viele soziale Kontakte als sehr anstrengend empfinden. Deshalb suchen sich Introvertierte nicht die große Bühne, sondern fühlen sich mit wenigen sozialen Kontakten am wohlsten.
Eine wissenschaftliche Untersuchung zeigt, dass extrovertierte Menschen gesünder leben – doch liegt das wirklich an der Anzahl der Kontakte? In diesem Fall schon, denn die Forscher gehen davon aus, dass extrovertierte Menschen durch ihre Kontaktfreudigkeit automatisch mehr Erregern ausgesetzt sind, wodurch sich das Immunsystem besser entwickelt. Gewissermaßen könnte man sagen, dass die körpereigene Abwehr von Introvertierten durch die wenigen Kontakte im Vergleich zu den Extrovertierten weniger Training erhält. Das bedeutet aber nicht, dass introvertierte Menschen automatisch ungesund leben. Schließlich gibt es viele Faktoren, wie Übergewicht, Bewegungsmangel und übermäßiger Genussmittelkonsum, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken.
Nicht die Anzahl, sondern die Qualität der Kontakte zählt
Bestimmt kennst du auch eine Person, die im übertragenen Sinne auf jeder Hochzeit tanzt. Dieser Mensch ist gesprächig, kontaktfreudig und scheint Gott und die Welt zu kennen. Das bedeutet aber nicht, dass die Person automatisch gesünder oder glücklicher ist. Was zählt, ist nämlich nicht die bloße Anzahl der Kontakte, sondern ihre Qualität. So kann eine große Familienfeier, zu der auch dein Onkel mit dem schlechten Sozialverhalten kommt, dein Wohlbefinden weniger steigern als eine Party mit dem engsten Familienkreis. Ein Abendessen mit deiner besten Freundin trägt vielleicht mehr zum Stressabbau bei als ein Treffen mit mehreren Freundinnen, mit denen du dich nicht so häufig austauscht – die 1:1 Situation mit einer engen Vertrauten bietet dir nämlich eine bessere Möglichkeit, dein Herz auszuschütten.
Gut zu wissen!
Du erkennst gute soziale Kontakte daran, dass du dich in ihrer Umgebung wohlfühlst und so sein kannst, wie du wirklich bist. Außerdem kannst du dich darauf verlassen, dass sie im Ernstfall für dich da sind und dich auffangen.
3 Tipps zur Kontaktpflege
Im Alltag fällt es uns häufig schwer, am Ball zu bleiben, was soziale Kontakte angeht. Mit diesen drei Tipps pflegst du dein persönliches Beziehungsgeflecht.
- Plane feste Termine für soziale Kontakte ein: Einmal im Monat ein Treffen mit den Kindergartenmädels oder dem Pokertrupp – sorge für regelmäßige Termine in deinem Kalender, damit soziale Kontakte nicht zu kurz kommen.
- Pflege zwischenmenschliche Beziehungen online: Persönliche Kontakte sind sehr wertvoll. Lässt es die Zeit oder Entfernung aber nicht zu, gibt es viele virtuelle Möglichkeiten. Sprachnachrichten oder kurze Videoclips halten den Kontakt aufrecht und übermitteln Interesse am Leben des anderen.
- Schaffe eine Wohlfühlatmosphäre: Was erwartest du von zwischenmenschlichen Beziehungen? Die meisten von uns haben die Erwartungshaltung, dass sie uns guttun. Auch du kannst dazu beitragen. Höre deinem Gegenüber bei Problemen zu und sei ein verlässlicher Kontakt. Schaffe eine Atmosphäre, in der ihr euch beide wohlfühlt, zum Beispiel mit der richtigen Musik oder leckeren Snacks.
Bleibe mit Arktis BioPharma im Gleichgewicht
Soziale Kontakte sind nicht alleine für die Lebensqualität verantwortlich. Es gibt eine Reihe weiterer wichtiger Aspekte. Wie du vielleicht weißt, beeinflussen auch Nährstoffe unsere Lebensqualität. Verfügt der Körper über die richtigen Ausgangsstoffe, strotzt er voll Energie, Denkvermögen und Wohlbefinden. Neben Makronährstoffen wie Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten sind Mikronährstoffe wie Aminosäuren entscheidend. Besonders interessant im Zusammenhang mit dem Wohlbefinden ist die Aminosäure Tryptophan. Sie bildet die Ausgangsbasis für Serotonin, dem Glückshormon, und Melatonin, dem Schlafhormon. Achtung: Dein Körper kann die Aminosäure nicht selbst herstellen. Nüsse, getrocknete Linsen und Haferflocken sind gute Quellen für Tryptophan. Außerdem stellen wir dir mit unserem Arktis Balance Tryptophan in Kapselform zur Verfügung.
Quellen
Gan G, Ma R, Reichert M, Giurgiu M, Ebner-Priemer UW, Meyer-Lindenberg A, Tost H. Neural Correlates of Affective Benefit From Real-life Social Contact and Implications for Psychiatric Resilience. JAMA Psychiatry. 2021 Jul 1;78(7):790-792. doi: 10.1001/jamapsychiatry.2021.0560. PMID: 33950218; PMCID: PMC8100908.
Holt-Lunstad J, Smith TB, Layton JB. Social relationships and mortality risk: a meta-analytic review. PLoS Med. 2010 Jul 27;7(7):e1000316. doi: 10.1371/journal.pmed.1000316. PMID: 20668659; PMCID: PMC2910600.
Vedhara K, Gill S, Eldesouky L, Campbell BK, Arevalo JM, Ma J, Cole SW. Personality and gene expression: Do individual differences exist in the leukocyte transcriptome? Psychoneuroendocrinology. 2015 Feb;52:72-82. doi: 10.1016/j.psyneuen.2014.10.028. Epub 2014 Nov 11. PMID: 25459894; PMCID: PMC4297539.