Hallmarks of Aging: dem Altern auf der Spur

Hallmarks of Aging: dem Altern auf der Spur

„Mensch, du siehst aber alt aus!“ Zu dieser wenig charmanten Aussage lassen sich Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte oft hinreißen, wenn sie bestimmte Kennzeichen an uns entdecken. Graue Haare oder Falten bringen wir beispielsweise automatisch mit dem Alterungsprozess in Verbindung. Doch während der Alterung passiert weit mehr – die sogenannten Hallmarks of Aging beschreiben, was auf biochemischer, genetischer und physiologischer Ebene im Körper vor sich geht.

Wann altern wir?

Der Alterungsprozess begleitet uns ein Leben lang. Zugegeben, in unseren Zwanzigern beschäftigen wir uns nur wenig mit dem Gedanken an das Altern. Schon lange, bevor wir uns damit intensiv auseinandersetzen, ist der Startschuss für die ersten Alterungsprozesse schon gefallen. Ab 20 nimmt die Lungenbläschen-Produktion ab, dadurch büßen wir an Ausdauer ein. Die veränderte Optik lässt nicht lange auf sich warten: Der Anteil an Kollagen, Hyaluronsäure und Elastin wird in der Haut weniger – Ahoi Knitterfalten! Als wenn der Organismus Gefallen daran gefunden hätte, geht es stetig weiter: Eine reduzierte Anzahl an Haarzellen bewirkt schon in unseren Zwanzigern, dass wir hohe Töne schlechter hören, die Fruchtbarkeit lässt ab etwa 25 Jahren nach und ab 35 Jahren zeigen die grauen Haare ihr silbriges Antlitz. Du denkst dir: „Puhh, das geht aber früh los“? Dann halte dich fest: Die Basis für die Alterssichtigkeit, die bei den meisten Menschen mit etwa 45 Jahren eine Lesebrille nötig macht, wird schon ab dem 15. Lebensjahr gelegt.[1],[2] Nun nimmt nämlich bereits die Elastizität der Augenlinse ab.2

Das Alter ist nur eine Zahl oder etwa doch nicht?

Natürlich kennen wir alle die abgedroschenen Sprüche wie „Man ist nur so alt, wie man sich fühlt“ oder „Das Alter ist nur eine Zahl“. Tatsächlich sind das Alter und das Altern zwei verschiedene Paar Schuhe. Wie alt wir uns fühlen und wann jemand als alt für uns gilt, ist rein subjektiv. Denk´ mal an deine Kindheit zurück. Schon unsere Eltern, erst recht unsere Großeltern, kamen uns früher unglaublich alt vor. Je älter wir werden, desto älter dürfen Menschen in der Regel sein, um für uns als alt zu gelten. Unser Älterwerden beeinflusst also auch unsere Sichtweise auf die Zahl an bereits zurückgelegten Lebensjahren. Das Altern ist hingegen nichts, was wir subjektiv beurteilen. Dabei handelt es sich um einen Prozess, den Wissenschaftler definieren, beobachten und beschreiben können.[3] Die Altersforschung definiert das Altern als fortschreitenden Verlust der physiologischen Unversehrtheit, der infolgedessen zu einer Funktionsbeeinträchtigung und erhöhten Sterbe-Anfälligkeit führt.[4]

Wir werden immer älter – ein Blick auf die Statistik

Je älter wir werden, desto häufiger setzen wir uns mit Gedanken an das Altern, an Krankheiten und den Tod auseinander, das ist völlig normal. Schließlich werden wir beispielsweise im Bekanntenkreis oder auf der Arbeit häufiger mit diesen Themen konfrontiert. Auch wenn wir manchmal durch die Medien das Gefühl haben, dass unglaublich viele Menschen jung versterben, ist die Lebenserwartung in den Industrieländern in der Vergangenheit stetig gestiegen – sie hat sich in den letzten 120 Jahren für beide Geschlechter sogar verdoppelt.[5] Aktuell beträgt die Lebenserwartung für neugeborene Jungen in Deutschland mehr als 78 Jahre, neugeborene Mädchen werden statistisch über 83 Jahre alt.[6] Die Ausnahme bilden Menschen in den sogenannten „Blue Zones“, sie leben länger als der Durchschnitt. Ikaria in Griechenland, Okinawa in Japan und Ogliastra auf Sardinien sind nur wenige Beispiele – hier könnte die gute Sozialisation und die gesunde Ernährung zu einem längeren Leben verhelfen. Nach Ansicht vieler Forscher gibt es jedoch ein Limit, was die Anzahl an Lebensjahren angeht – 120 Jahre scheint eine natürliche Obergrenze zu sein.3

Die Hallmarks of Aging im Überblick

Wir altern, das ist klar, aber welche Mechanismen befeuern den Alterungsprozess? Wissenschaftler sind sich weitestgehend einig, dass sich über die Lebenszeit hinweg Schäden an Zellen, Geweben und am genetischen Material anhäufen – der Organismus kann sie irgendwann nicht mehr reparieren, es kommt zum Funktionsverlust. Die Frage, warum die Reparaturkräfte nicht so wie in jungen Jahren funktionieren, gibt allerdings noch Rätsel auf. Um sich einen Überblick über den Alterungsprozess zu verschaffen, haben Forscher die Kennzeichen des Alters entschlüsselt und kategorisiert: die Hallmarks of Aging.3

  1. Epigenetische Veränderungen: Wissenschaftler verstehen unter dem Epigenom eine chemische Veränderung von DNA und Histon-Proteinen im Organismus. Klingt kompliziert, ist es auch. Das Entscheidende ist hier aber, dass sich das Epigenom im Laufe des Lebens verändert – manche chemische Veränderungen sind am falschen Platz oder gehen verloren. Das Problem: Genau das beeinflusst die Kontrolle über die Genaktivität empfindlich.[7]
  2. Verlust der Proteostase: Die Proteostase definiert die Aufrechterhaltung der Menge und Form aller Proteine im Körper.[8] Mit zunehmendem Lebensalter schädigen zellulärer Prozesse die Proteine – das hat auch negative Auswirkungen auf die Form und Faltung. Falten sich Proteine falsch, können sie ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen und können eine toxische Wirkung freisetzen.[9]
  3. Deregulierte Nährstofferkennung: Stehen dem Körper ausreichend Nährstoffe zur Verfügung, wie es in Industrieländern der Fall ist, wachsen die Zellen und das Gewebe. Bei einem Nährstoffmangel leitet der Körper aber scheinbar Prozesse ein, um unter anderen die Reparatur zu aktivieren.3
  4. Mitochondriale Dysfunktion: Mitochondrien – die Kraftwerke der Zelle stellen Energie bereit, indem sie den eingeatmeten Sauerstoff verwerten. Bei diesem wichtigen Mechanismus können freie Radikale entstehen. Damit ein Mensch gesund altert, scheint die Menge an freien Radikalen wichtig zu sein – sie darf weder zu niedrig noch zu hoch sein.3
  5. Zelluläre Seneszenz: Die meisten Zellen können sich nicht unaufhörlich teilen, sie gehen in einen nicht teilenden Zustand über, fortan heißen sie seneszente Zellen. Je älter wir werden, desto mehr seneszente Zellen befinden sich in unserem Körper. Diese „liegen“ aber nicht einfach nur rum, sondern scheiden schädliche Moleküle aus, das könnte einen Einfluss auf die Lebenserwartung haben.3,[10]
  6. Erschöpfung der Stammzellen: Zellerneuerungen und Reparaturvorgänge sind wichtig für die Gesundheit des menschlichen Körpers. Hier sind die Stammzellen ganz entscheidend, denn sie sind die Quelle für neue Zellen. Mit zunehmendem Lebensalter nimmt die Teilungsfähigkeit ab. Außerdem erhöht sich das Risiko, dass sich Stammzellen teilen, auch wenn keine neuen Zellen benötigt werden – genau das kann zu Krebs führen.3,[11]
  7. Veränderte interzelluläre Kommunikation: Richtig gelesen! Unsere Körperzellen kommunizieren miteinander. Im Alter verändern sich jedoch die ausgetauschten Botschaften. Auch die Fähigkeit von Empfängerzellen, auf die Signale zu reagieren, ändert sich. Die Folge können unter anderem chronische Gewebeentzündungen oder Beeinträchtigungen des Immunsystems sein.
  8. Genomische Instabilität: Mit zunehmendem Alter sammelt der Körper Genomschäden an. Schließlich ist der Organismus nun nicht mehr so gut in der Lage, Reparaturvorgänge auszuführen. Werden DNA-Schäden nicht erfolgreich repariert, ist beispielsweise Krebs eine Folge. Personen mit beeinträchtigten DNA-Reparaturprozessen weisen Merkmale einer beschleunigten Alterung auf.[12]
  9. Telomerabrieb: Die Schutzkappen, die sich am Ende der Chromosomen befinden, heißen Telomere – sie verkürzen sich mit jeder Zellteilung.[13] Ist eine bestimmte Mindestlänge erreicht, geht die Zelle in einen inaktiven Zustand über. Nun teilt sie sich nicht mehr, sie kann absterben oder sogar Entzündungen verursachen. Diese wiederum können den Alterungsprozess befeuern.3 

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Genetische Faktoren beeinflussen nur zu einem recht überschaubaren Anteil deinen Alterungsprozess – Forscher sprechen hier von etwa 10-15 %.[14] Das ist eine gute Nachricht, denn so hast du auch noch ein Wörtchen mitzureden. Eine gesunde Lebensweise, also beispielsweise der Verzicht auf übermäßigen Alkohol, auf Zigaretten und möglichst auch auf Stress, ist ratsam. Vielleicht möchtest du dich auch mit verschiedenen Nährstoffen auseinandersetzen, die im Alter im Körper weniger vorhanden sind. Dazu zählt beispielsweise das Coenzym Q 10, das für den Energiefluss in den Zellen verantwortlich ist. Mit unserem ARKTIS FORCE kannst du deinem Körper das Coenzym Q10 täglich zur Verfügung stellen, natürlich in bewährter Arktis-Qualität.

 

[1] Alterssichtigkeit (Presbyopie) | Gesundheitsinformation.de

[2] So früh beginnen wir zu altern - quarks.de

[3] Was ist Altern? | Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns, Köln (mpg.de)

[4] López-Otín C, Blasco MA, Partridge L, Serrano M, Kroemer G. The hallmarks of aging. Cell. 2013 Jun 6;153(6):1194-217. doi: 10.1016/j.cell.2013.05.039. PMID: 23746838; PMCID: PMC3836174.

[5] Life Expectancy - Our World in Data

[6] Lebenserwartung von Männern und Frauen in Deutschland - Statistisches Bundesamt (destatis.de)

[7] Booth LN, Brunet A. The Aging Epigenome. Mol Cell. 2016 Jun 2;62(5):728-44. doi: 10.1016/j.molcel.2016.05.013. PMID: 27259204; PMCID: PMC4917370.

[8] Hartl FU, Bracher A, Hayer-Hartl M. Molecular chaperones in protein folding and proteostasis. Nature. 2011 Jul 20;475(7356):324-32. doi: 10.1038/nature10317. PMID: 21776078.

[9] Hipp MS, Kasturi P, Hartl FU. The proteostasis network and its decline in ageing. Nat Rev Mol Cell Biol. 2019 Jul;20(7):421-435. doi: 10.1038/s41580-019-0101-y. PMID: 30733602.

[10] Xu M, Pirtskhalava T, Farr JN, Weigand BM, Palmer AK, Weivoda MM, Inman CL, Ogrodnik MB, Hachfeld CM, Fraser DG, Onken JL, Johnson KO, Verzosa GC, Langhi LGP, Weigl M, Giorgadze N, LeBrasseur NK, Miller JD, Jurk D, Singh RJ, Allison DB, Ejima K, Hubbard GB, Ikeno Y, Cubro H, Garovic VD, Hou X, Weroha SJ, Robbins PD, Niedernhofer LJ, Khosla S, Tchkonia T, Kirkland JL. Senolytics improve physical function and increase lifespan in old age. Nat Med. 2018 Aug;24(8):1246-1256. doi: 10.1038/s41591-018-0092-9. Epub 2018 Jul 9. PMID: 29988130; PMCID: PMC6082705.

[11] Goodell MA, Rando TA. Stem cells and healthy aging. Science. 2015 Dec 4;350(6265):1199-204. doi: 10.1126/science.aab3388. PMID: 26785478.

[12] What are the Hallmarks of Aging - American Federation for Aging Research (afar.org)

[13] Alternde Zellen gehen mit Änderungen in der Hirnstruktur einher | Max-Planck-Gesellschaft (mpg.de)

[14] Melzer D, Pilling LC, Ferrucci L. The genetics of human ageing. Nat Rev Genet. 2020 Feb;21(2):88-101. doi: 10.1038/s41576-019-0183-6. Epub 2019 Nov 5. PMID: 31690828; PMCID: PMC9934000.