Stress tut gut. Ja, du hast richtig gehört: Stress kann uns tatsächlich das Leben vereinfachen. Er treibt uns zu Höchstleistungen an und sorgt dafür, dass wir kreative Lösungen entwerfen. Stress ist also nicht so schlecht wie sein Ruf. Zumindest nicht, wenn es um einen Zustand geht, der vorübergehend ist. Bei chronischem Stress sieht das Ganze anders aus. Er verändert unser Erleben, unser Denken und sogar unseren Körper.
Ich möchte mit dir heute entdecken, wie sich der Körper unter anhaltendem Stress verändert und wie der Weg heraus gelingt.
Von Eustress (Engelchen) und Disstress (Teufelchen)
Mit Sicherheit hast du bereits von diesen Begriffen gehört. Sie drücken aus, dass Stress zwei Gesichter haben kann. Fangen wir doch mit dem Positiven an. Ist dir schon einmal aufgefallen, dass du bestimmte Situationen zwar als stressig beschreiben würdest, dich also entsprechend angespannt fühlst, aber gleichzeitig Gefühle wie Freude, Euphorie oder Begeisterung wahrnimmst? Das ist ganz typisch für den sogenannten Eustress, auch als positiver Stress bezeichnet. Positiv ist hier, dass die Stresshormone dir ein Extra an Aufmerksamkeit und Fokus verleihen, als belastend stufst du den Stress aber nicht ein. Stattdessen wirst du nach erfolgreicher Bewältigung der Herausforderung mit einem Gefühl von Zufriedenheit belohnt – das kann sogar deine Selbstwirksamkeit steigern. Während Eustress das Engelchen auf deiner Schulter ist, übernimmt der Disstress die Rolle des Teufelchens. Disstress sendet deinem Körper und Geist ganz andere Signale: Er steht in Zusammenhang mit dem Gefühl von Überforderung, Überlastung und ist eng mit Sorgen vergesellschaftet. Im Gegensatz zum Eustress, der den Organismus nur über eine kurze Zeit hinweg in einen angespannten Zustand katapultiert, schafft der Disstress über eine lange Zeit hinweg eine Dysbalance – das kann schwere Folgen haben.
Die Folgen von Stress sind spürbar
Wenn wir von chronischem Stress reden, meinen wir damit einen langanhaltenden negativen Stress. Über das, was Stress eigentlich im Körper bewirken soll, nämlich die Energiefreisetzung ankurbeln und über kurze Zeit hinweg die Leistungsfähigkeit steigern, sind wir lange hinaus. Stattdessen zeigt der Stress nun seine negativen Auswirkungen. Irgendwie klar, denn Stress sollte nie ein Dauerzustand sein, sondern uns lediglich in unangenehmen, kurz andauernden Situationen den Hals retten. Verfliegt die Alarmbereitschaft nicht, wird der Stress zum Feind – das können wir ganz deutlich an körperlichen und psychischen Beschwerden spüren.
Langanhaltender Stress – mögliche Folgen:
- Häufige Infekte
- Verspannungen im Nackenbereich
- Rückenschmerzen
- Kopfschmerzen oder Migräne
- Schlafstörungen
- Verdauungsprobleme (Blähungen, Verstopfung, Durchfall)
- Essstörungen, entweder zu viel oder zu wenig Nahrungsaufnahme
- Psychische Störungen, beispielsweise Burnout oder Depressionen
- Begünstigung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und vielem mehr.
Bis hierhin habe ich dir vielleicht nichts Neues erzählt, das ändert sich aber nun wahrscheinlich. Stress ist nämlich scheinbar sogar in der Lage, das Gehirn zu verändern und den Alterungsprozess zu beschleunigen.
Wie Stress das Gehirn verändert
Wer ständig in Stress lebt, bei dem kann sich das Gehirn verändern. Das legen zumindest zahlreiche Untersuchungen nahe. Scheinbar sind hier gleich mehrere Mechanismen am Werk. Das bei Stress ausgeschüttete Hormon Cortisol kann beispielsweise die Neubildung von Nervenzellen im sogenannten Hippocampus verhindern. Dabei ist der Hippocampus ein sehr wichtiger Teil des Gehirns, der wesentlich für die Gedächtnisbildung verantwortlich ist. Womöglich kann chronischer Stress sogar einen Teil des Gehirns schrumpfen lassen. Gemeint ist hier der sogenannte mediale präfrontale Kortex. Dieser ist eng mit unseren Handlungen verknüpft, beispielsweise mit der Handlungssteuerung, der Planung zukünftiger Handlungen und der Problemlösung. Eine Schrumpfung in diesem Bereich könnte sich laut Forschern nicht nur negativ auf das Gedächtnis, sondern unter anderem auch auf die Entscheidungsfähigkeit auswirken. Eine weitere Veränderung kann die sogenannte Amygdala betreffen, die Angstzentrale des Körpers. Sie könnte durch das Stresshormon Cortisol an Größe und Aktivität zunehmen. Im Zuge dessen könnten Emotionen wie Angst oder Furcht stärker in den Vordergrund treten.
Lässt uns Stress schneller altern?
Wie alt wir uns fühlen und wie alt wir aussehen, ist sehr individuell. Tatsächlich altern wir nicht alle gleich schnell, wenn auch auf die gleiche Weise. Eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen unsere Lebensgewohnheiten. Wer raucht, bildet beispielsweise vergleichsweise schneller Falten aus. Das liegt ganz einfach daran, dass Nikotin die Blutgefäße verengt. Die Folge ist eine unzureichende Durchblutung. Dass die Oberhaut von Tabakkonsumenten weniger Wasser als jene von nicht rauchenden Personen enthält, ist ein anderer Erklärungsversuch. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt scheinbar auch der Stress. Starker oder chronischer Stress ist ein Risikofaktor für eine beschleunigte Alterung und auch für altersbedingte Erkrankungen, das haben Forscher am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München entdeckt. Stress ist offenbar in der Lage, eine Reprogrammierung an bestimmten Stellen im Erbgut einzuleiten, die mit Alterungsprozessen in Zusammenhang gebracht werden. Ganz konkret stehen hier epigenetische Veränderungen im Vordergrund – diese finden dann an Bindungsstellen des Rezeptors statt, die für das Stressmolekül Glukokortikoid verantwortlich sind.
Zu viel Stress – der Weg heraus
Stressauslösende Faktoren beseitigen, Mindmaps zeichnen, entspannende Hobbys finden und Freunde treffen – irgendwie klingen Tipps gegen Stress alle gleich. Das liegt ganz einfach daran, dass sie sich im Kampf gegen chronischen Stress bewährt haben. Du solltest aber ganz alleine entscheiden, was sich für dich eignet. Was bringt dir eine tägliche Meditation, wenn du dich darauf einfach nicht einlassen kannst? Anstatt dich strikt an klassische Anti-Stress-Tipps zu halten, möchte ich dich ermuntern, ein Stresstagebuch zu führen. Finde doch erst einmal heraus, was dich überhaupt stresst. Das ist nämlich sehr unterschiedlich. Oft wird die Arbeit als vermeintlicher Übeltäter genannt. Ich persönlich empfinde dabei, wenn überhaupt, eher Eustress, dafür stressen mich Verpflichtungen, die mit Erwartungen anderer zu tun haben. Daher hier einer meiner wichtigsten Tipps: Lass dich nicht von Dingen stressen, die eigentlich gar nichts mit dir selbst zu tun haben. Abgrenzung ist sehr wichtig, um zukünftig stressfreier durchs Leben zu gehen. Es ist noch kein Elternteil gefunden, der den Schwimmunterricht in der Schule begleitet oder das Kinderfest organisiert? Nicht immer bist du es, der die Welt retten muss. Prioritäten zu setzen, um das eigene Wohlbefinden zu stärken, ist stets ratsam!
3 Quicktipps gegen Stress
Aus eigener Erfahrung heraus und voller Überzeugung sage ich dir: Du kannst deinen Stress nicht zu 100 % herunterfahren. Klingt wenig optimistisch, ist aber die Wahrheit. Tatsächlich gibt es Menschen, die gestresst davon sind, Stress in ihrem Leben zu vermeiden. Den Stress zwar reduzieren, aber nicht völlig beseitigen zu können, ist eine wertvolle Erkenntnis. Doch was tun, wenn das Teufelchen sich mal wieder sehr schwer auf deiner Schulter anfühlt?
- Durchatmen! Egal, ob du ein Fan von Meditation bist oder nicht, den Fokus auf den Atem zu legen, kann sich für jeden lohnen. Probiere einmal die sogenannte Quadratatmung aus. Atme vier Sekunden lang ein, halte vier Sekunden den Atem an und atme vier Sekunden lang aus. Wiederhole die Übung so lange, bis du dich körperlich und mental entspannt fühlst.
- Pause machen! Gerade gestresste Menschen müssen sich regelrecht dazu zwingen, eine Pause einzulegen: Es gibt noch so vieles zu tun, wie soll ich das bloß schaffen? Diese Gedanken wiegen schwer. Drück mental den Pauseknopf. Stell dir bildlich vor, wie du einen Schalter umlegst. Nun holst du dir einen großen Becher Kaffee, machst das Fenster auf und atmest Frischluft ein oder führst einige Gymnastikübungen durch. Egal was, Hauptsache in deinem Kopf ist für einige Minuten Leerlauf.
- Grünen Tee trinken! Du bist ein Kaffeefreund? Keine Sorge, das kannst du auch bleiben. Es spricht aber nichts dagegen, dem grünen Tee eine Chance zu geben. Aus eigener Erfahrung kann ich dir berichten: Grüner Tee kann wirklich entspannend wirken. Das soll übrigens an der enthaltenen Aminosäure L-Theanin liegen. Sie kann die Erzeugung von Alphawellen in der Großhirnrinde stimulieren, was uns mit einem Gefühl von Entspannung und Ruhe belohnt.
Arktis Bath – Basenbad für einen entspannten Zustand
Der Tag hat dir wieder vieles abverlangt? Wie wäre es, wenn du nun in die warme Badewanne steigst und den Stress einfach von dir abfallen lässt? Ganz nebenbei kannst du noch etwas für dein Hautgefühl tun, und zwar mit unserem Arktis Bath, dem basischen Badesalz. Unser Produkt möchte nicht nur einen Beitrag zur Entspannung leisten, sondern auch die Selbstfettung deiner Haut optimieren. Unsere Kunden berichten tatsächlich davon, dass die zertifizierte Naturkosmetik der Haut eine angenehme Geschmeidigkeit schenkt. Plane doch einfach unser Basenbad wöchentlich als eine Art Entspannungsroutine für dich ein.
Quellen:
- Stress, the aging brain, and the mechanisms of neuron death. (apa.org)
- Ansell EB, Rando K, Tuit K, Guarnaccia J, Sinha R. Cumulative adversity and smaller gray matter volume in medial prefrontal, anterior cingulate, and insula regions. Biol Psychiatry. 2012 Jul 1;72(1):57-64. doi: 10.1016/j.biopsych.2011.11.022. Epub 2012 Jan 3. PMID: 22218286; PMCID: PMC3391585.
- Pittenger, C., Duman, R. Stress, Depression, and Neuroplasticity: A Convergence of Mechanisms. Neuropsychopharmacol 33, 88–109 (2008). https://doi.org/10.1038/sj.npp.1301574
- DKFZ_FzR_Hautsch.den
- Lebenslanger Stress beschleunigt biologische Alterung | Max-Planck-Gesellschaft (mpg.de)
- Lekh Raj Juneja, Djong-Chi Chu, Tsutomu Okubo, Yukiko Nagato, Hidehiko Yokogoshi. L-theanine – a unique amino acid of green tea and its relaxation effect in humans. Trends in Food Science & Technology, Volume 10, Issues 6–7 (1999)