Die Nase juckt, die Augen tränen – es ist Frühjahr. Vielleicht quält dich aber eher die Angst vor Insekten, weil du eine Insektengiftallergie hast. Im ganzen Jahr kämpfst du mit Beschwerden, wenn du zu den Hausstaubmilben-Allergikern gehörst. So oder so, eine Allergie raubt ordentlich Lebensqualität.
Entsprechende Medikamente lindern die Symptome. Wenn du an der Wurzel des Problems aktiv werden willst, bietet sich eine Hyposensibilisierung an.
Ich verrate dir heute, wie eine Behandlung abläuft, welchen Erfolg du erwarten kannst und wie es mit den Kosten aussieht.
WAS IST EINE HYPOSENSIBILISIERUNG?
Wenn du so willst, handelt es sich bei der Hyposensibilisierung um eine Art Impfung. Mediziner bezeichnen die Form der Behandlung auch als Allergien-Immuntherapie oder spezifische Immuntherapie. Das Ziel bei der Hyposensibilisierung ist, die Symptome zu lindern, indem die Ursache der lästigen Beschwerden behoben wird. In dem Fall die gesteigerte Aktivität deines Immunsystems mit Blick auf das Allergen.
Lass uns zusammen einen kleinen Exkurs machen, damit du verstehst, wo eine Hyposensibilisierung ansetzt. Wenn du eine Allergie hast, reagiert dein Organismus sehr empfindlich auf völlig harmlose Substanzen.
Das können Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare sein. Die Abwehrzellen in deinem Körper sind der Ansicht, dass es sich um schädliche Substanzen handelt, die bekämpft werden müssen. Dadurch werden verschiedene Mechanismen in deinem Körper in Gang gesetzt, die die klassischen Symptome hervorrufen.
Die Hyposensibilisierung trägt dazu bei, diese Überreaktion zu dämpfen. Du kannst dir die Behandlung wie eine Art Immuntraining vorstellen.
SO LÄUFT EINE HYPOSENSIBILISIERUNG AB
Fassen wir zusammen: Dein Immunsystem reagiert auf harmlose Substanzen fälschlicherweise sehr stark. Die Hyposensibilisierung bringt deinem Abwehrsystem im Rahmen eines Trainings bei, dass es sich nicht um todbringende Feinde handelt.
Aber wie funktioniert eine Hyposensibilisierung genau? Wenn du eine Allergie hast, bringt dich ein Mediziner in einer kontrollierten Situation mit dem Allergen in Berührung. Auf diese Weise soll sich dein Immunsystem bzw. deine Abwehrzellen an das Allergen gewöhnen.
Im Laufe der Zeit werden sie toleranter gegenüber der Substanz und reagieren nicht mehr so stark.
Gut zu wissen!
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Kontakt zu einem Allergen herzustellen. Du kannst eine Spritze, Tabletten oder Tropfen erhalten.
WIE LANGE DAUERT EINE HYPOSENSIBILISIERUNG?
Leider lernt dein Immunsystem in dem Fall nicht von heute auf morgen. Deshalb musst du viel Geduld mitbringen, wenn es um eine Hyposensibilisierung geht. Um die erforderliche Toleranz aufzubauen, gehen etwa 3-5 Jahre ins Land.
Bei einer Hyposensibilisierung ist es wichtig, dem Körper immer wieder das Allergen zuzuführen. Angefangen wird mit einer sehr kleinen Menge, um das Immunsystem schonend an die fälschlicherweise als gefährlich eingestufte Substanz zu gewöhnen.
Die Dosis wird stufenweise erhöht, und zwar so lange, bis eine individuelle Höchstdosis erreicht ist. Diese individuelle Höchstdosis wird dir dann in einem regelmäßigen Abstand zugeführt.
Wenn du dich für eine subkutane Immuntherapie (SCIT) entschieden hast, erhältst du das Allergen via Spritze. Natürlich sind dafür regelmäßige Arztbesuche notwendig. Am Anfang gehst du dafür alle ein bis zwei Wochen in die Praxis. Später reicht es, alle 4 Wochen eine Spritze zu erhalten.
Hat dir dein Mediziner zu einer sublingualen Immuntherapie (SLIT) geraten, ist das Ganze in der Regel deutlich komfortabler. Hier nimmst du täglich entweder Tabletten oder Tropfen ein.
Gut zu wissen!
Experten gehen davon aus, dass oral einzunehmende Wirkstoffe durchaus mit Spritzen mithalten können. Es liegt also vor allem an dir, für welche Behandlungsmethode du dich entscheidest.
HYPOSENSIBILISIERUNG: ANWENDUNGSBEREICHE
Eine Hyposensibilisierung kann nicht bei jeder Allergie helfen. Zudem werden zugelassene Therapie-Allergene von nicht zugelassenen Therapie-Allergenen unterschieden. Eine Behandlung mit nicht zugelassenen Therapie-Allergenen kann zwar durchgeführt werden, hierbei erhältst du aber nicht die Sicherheit, dass ausreichend wirksame Komponenten enthalten sind.
Zu den nicht zugelassenen Therapie-Allergenen gehören solche, die bei einer Allergie gegen Katzen oder Schimmel eingesetzt werden.
Eine Hyposensibilisierung mit zugelassenen Therapie-Allergenen ist möglich bei:
- Gräserpollenallergie
- Kräuterpollenallergie
- Baumpollen
- Getreidepollenallergie
- Hausstaubmilbenallergie
- Wespengiftallergie
- Bienengiftallergie
Gut zu wissen!
Du kannst dich bei deinem Arzt individuell beraten lassen, welche Sensibilisierung bei dir Sinn macht. Setze den Aufwand stets in Relation zu dem erwartenden Erfolg, damit du am Ende nicht enttäuscht bist.
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WIE ERFOLGSVERSPRECHEND IST DIE HYPOSENSIBILISIERUNG?
Eine Hyposensibilisierung ist kein Wunschdenken, sondern eine wirksame Behandlung. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass damit die Beschwerden verringert werden können. In vielen Fällen konnten Allergiepatienten durch die Hyposensibilisierung ihre Medikamente reduzieren.
Insbesondere bei allergischem Schnupfen können Erfolge gefeiert werden. Beschwerden wie juckende Augen, verstopfte Nase und häufiges Niesen können nachlassen.
Erste Verbesserungen zeigen sich bei manchen Patienten bereits im ersten Behandlungsjahr. Eine vorzeitige Unterbrechung der Therapie ist aber nicht empfehlenswert, da die volle Entfaltung der Behandlungswirkung mindestens zwei Jahre benötigt.
Wenn du allergisch gegen Pollen oder Hausstaubmilben bist, kann eine Hyposensibilisierung sinnvoll für dich sein. Vielleicht kannst du auch bei einer Tierallergie von einer entsprechenden „Impfung“ profitieren.
Allerdings kann dir niemand garantieren ob und in welchem Umfang du Linderung erfährst. So gibt es auch Personen, bei denen trotz großer Bemühungen die Symptome nicht gelindert werden konnten.
Gut zu wissen!
Vielleicht kennst du den Begriff Kreuzallergie. Hierbei weitet sich die Überempfindlichkeit gegenüber einem Allergen auf weitere Allergene aus. Auch die Entwicklung von Asthma ist möglich. Mit einer Hyposensibilisierung kann das Risiko für eine Kreuzallergie reduziert werden.
EINE HYPOSENSIBILISIERUNG EIGNET SICH NICHT FÜR JEDEN
Der dauerhafte Kontakt mit einem Allergen ist bei bestimmten Erkrankungen nicht empfehlenswert. Zudem verhindern gewisse Lebensumstände den Einsatz von entsprechenden Wirkstoffen.
Wenn du zum Beispiel schwanger bist, werden dir Ärzte von einer Hyposensibilisierung abraten. Bei bestimmten Erkrankungen ist es empfehlenswert, den Arzt zunächst um Rat zu fragen.
Zum Beispiel bei:
- Schwerem Asthma
- Krebserkrankungen
- Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
- Medikamenteneinnahme (Betablocker)
- Autoimmunerkrankungen
- Nierenerkrankungen
Gut zu wissen!
Wenn du ein schwaches Immunsystem hast oder Immunsuppressiva einnimmst, solltest du ebenfalls vorab anfragen, ob eine Hyposensibilisierung bei dir durchgeführt werden kann. In einigen Fällen ist eine Tablettentherapie dennoch durchführbar, da sie mit weniger Nebenwirkungen verbunden sein kann.
HYPOSENSIBILISIERUNG: DIESE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH
Es kann vorkommen, dass du auf eine Hyposensibilisierung mit leichten Nebenwirkungen reagierst. Schließlich ist es dein Körper gewohnt, das Allergen tatkräftig zu bekämpfen. In der Regel vergehen die Beschwerden nach wenigen Tagen von alleine.
Schnelle Hilfe ist allerdings bei einer anaphylaktischen Reaktion gefragt. Juckreiz, Übelkeit und Probleme beim Atmen sowie Kreislaufbeschwerden deuten auf eine starke allgemeine Reaktion hin. Auch ein anaphylaktischer Schock ist grundsätzlich möglich.
Dieser tritt jedoch nur sehr selten bei einer Hyposensibilisierung auf. Um deine Reaktion auf die Behandlung zu überprüfen, bittet dich der Arzt, etwa 30 Minuten nach der Spritze im Wartezimmer Platz zu nehmen.
Auch bei der sublingualen Einnahme kann es sinnvoll sein, die erste Anwendung begleiten zu lassen. Wenn du in der Vergangenheit bereits empfindlich auf Wirkstoffe oder Spritzen reagiert hast, solltest du sicherheitshalber deinen Arzt darauf hinweisen. So können bereits im Vorfeld Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Orale Einnahme |
Spritzen |
|
Mögliche Nebenwirkungen | Juckreiz/Prickeln im Mundraum, Schwellung, Rötung | Schwellung, Rötung, Schmerzen und Juckreiz an der Einstichstelle, Abgeschlagenheit |
WAS KOSTET EINE HYPOSENSIBILISIERUNG?
Du bist überall auf der Suche nach Zahlen, die Rückschlüsse auf die Behandlungskosten zulassen? Die Suche gestaltet sich tatsächlich schwierig. Grund dafür ist, dass eine Hyposensibilisierung sehr individuell festgelegt wird.
Es kommen verschiedene Wirkstoffe, verschiedene Darreichungsformen und verschiedene Zeitintervalle infrage. Ich kann dich jedoch beruhigen. In der Regel übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Hyposensibilisierung.
HYPOSENSIBILISIERUNG MIT PROBIOTIKA UND CO. UNTERSTÜTZEN
Wenn du dich an die Vorgaben deines Arztes hältst, kannst du den Erfolg deiner Hyposensibilisierung aktiv unterstützen. Solltest du dich für eine sublinguale Anwendung entschieden haben, ist es selbstverständlich nötig, die Wirkstoffe nach Anleitung regelmäßig einzunehmen.
Studien geben zudem Hinweise darauf, dass die Hyposensibilisierung womöglich durch die Gabe von Probiotika unterstützt werden könnte. Lass mich dir eine Studie vorstellen. Hier wurden Kinder, die eine Erdnussallergie hatten, mit einer Kombination aus Erdnussproteinen und Probiotika behandelt.
Die Langzeitstudie zeigte, dass viele Kinder, die diese spezifische Behandlung erhielten, nach vier Jahren Erdnüsse problemlos essen konnten. Die Probiotika hatten bei der Studie die Aufgabe, die Darmflora und damit auch die Immunzellen anzuregen. Womöglich können sie auf diese Weise den Effekt der Immuntherapie verstärken.
ARKTIS BASIS SET: MEHR AUFMERKSAMKEIT FÜR DIE DARMFLORA
Unumstritten ist, dass die Darmflora eine wichtige Rolle für die Gesundheit spielt. Sie kann mit ihren zahlreichen Helfern Krankheitserreger auf Abstand halten und so das Wohlbefinden stärken. Einige Experten sprechen sich auch für Probiotika aus, wenn es um Allergieprävention und Beschwerdelinderung im Rahmen allergischer Reaktionen geht.
Arktis BioPharma setzt sich schon seit vielen Jahren für mehr Darmgesundheit ein. So vermitteln wir wichtige Informationen und bieten Nahrungsergänzungsmittel an, die das Mikrobiom im Darm bereichern sollen. An dieser Stelle möchten wir dir gerne unser Arktis BASIS SET ans Herz legen.
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Das hört sich nach einem guten Plan an, nicht wahr?
QUELLEN
- https://www.medizin-transparent.at/hyposensibilisierung-heuschnupfen/#ref4
- https://www.daab.de/allergien/wichtig-zu-wissen/behandlung/hyposensibilisierung/
- https://www.gesundheitsinformation.de/hyposensibilisierung-spezifische-immuntherapie-bei-heuschnupfen.html
- Dhami S, Nurmatov U, Arasi S, Khan T, Asaria M, Zaman H, Agarwal A, Netuveli G, Roberts G, Pfaar O, Muraro A, Ansotegui IJ, Calderon M, Cingi C, Durham S, van Wijk RG, Halken S, Hamelmann E, Hellings P, Jacobsen L, Knol E, Larenas-Linnemann D, Lin S, Maggina P, Mösges R, Oude Elberink H, Pajno G, Panwankar R, Pastorello E, Penagos M, Pitsios C, Rotiroti G, Timmermans F, Tsilochristou O, Varga EM, Schmidt-Weber C, Wilkinson J, Williams A, Worm M, Zhang L, Sheikh A. Allergen immunotherapy for allergic rhinoconjunctivitis: A systematic review and meta-analysis. 2017 Nov;72(11):1597-1631. doi: 10.1111/all.13201. Epub 2017 Jul 14. PMID: 28493631. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28493631/
- Wilson DR, Torres LI, Durham SR. Sublingual immunotherapy for allergic rhinitis. Cochrane Database Syst Rev. 2003;(2):CD002893. doi: 10.1002/14651858.CD002893. Update in: Cochrane Database Syst Rev. 2010;(12):CD002893. PMID: 12804442. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12804442/
- https://www.mein-allergie-portal.com/prae-und-probiotika/2273-praebiotika-probiotika-synbiotika-schuetzen-sie-vor-allergien/all-pages.html
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2017/08/22/positive-daten-fuer-therapie-gegen-erdnuss-allergie
- Hsiao KC, Ponsonby AL, Axelrad C, Pitkin S, Tang MLK; PPOIT Study Team. Long-term clinical and immunological effects of probiotic and peanut oral immunotherapy after treatment cessation: 4-year follow-up of a randomised, double-blind, placebo-controlled trial. Lancet Child Adolesc Health. 2017 Oct;1(2):97-105. doi: 10.1016/S2352-4642(17)30041-X. Epub 2017 Aug 15. Erratum in: Lancet Child Adolesc Health. 2017 Nov;1(3):e2. PMID: 30169215. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30169215/