WÄRME/KÄLTE - DAS MACHEN TEMPERATUREN MIT UNSEREM IMMUNSYSTEM

WÄRME/KÄLTE - DAS MACHEN TEMPERATUREN MIT UNSEREM IMMUNSYSTEM

Der Körper muss sich immer wieder auf neue Temperaturen einstellen. Dafür sorgen das Wetter und innere Einflüsse wie Fieber. Manchmal konfrontieren wir den Organismus auch ganz gezielt mit Hitze oder Kälte – zum Beispiel mit Saunabesuchen oder Wechselduschen. Doch wie reagiert das Immunsystem auf die unterschiedlichen Temperaturen – schadet Kälte eigentlich grundsätzlich dem Abwehrsystem?

Ich möchte mit dir heute herausfinden, wie Kälte oder Wärme die körpereigene Abwehr abhärtet, sie aber auch vor so manche Herausforderungen stellt. 

Die optimale Körpertemperatur liegt bei etwa 37 Grad

In einem Teil deines Gehirnes, dem Hypothalamus, befindet sich die Steuerzentrale für die Körpertemperatur. Dieser Teil des Zwischenhirns hat die wichtige Aufgabe, stets zu überprüfen, ob die aktuelle Körpertemperatur mit der Zieltemperatur von etwa 37 Grad übereinstimmt. Ist die Körpertemperatur zu niedrig, regt der Hypothalamus die Wärmebildung und -erhaltung im Körper an. Entdeckt der Hypothalamus, dass die Temperatur zu hoch ist, leitet der Organismus Maßnahmen ein, um die Wärme abzugeben oder Schweiß zu produzieren. Das Interessante ist, dass jeder seine Wohlfühltemperatur besitzt – diese kann leicht von dem Basiswert von 37 Grad abweichen. Außerdem lehnt der Körper seine Temperatur an die Umweltbedingungen an: Nachts sinkt sie beispielsweise leicht ab und bei Sport steigt sie an. Bestimmte Umstände können die Körpertemperatur schnell in die Höhe schnellen lassen – die Rede ist von Fieber, bei dem die Körpertemperatur 38 Grad oder mehr beträgt.[1]

Gut zu wissen!

Fieber spielt dem Immunsystem in die Karten. Krankheitserreger können bei hohen Temperaturen viel besser bekämpft werden. Forscher haben herausgefunden, dass Fieber T-Zellen dabei unterstützt, sich an den Blutgefäßwänden entlang zu bewegen und Eindringlinge zu attackieren.[2]

Wechselduschen und Eisbaden: stärkt Kälte unser Immunsystem?

Kälte macht krank – so die landläufige Meinung. Ganz so einfach ist es aber nicht. Erkältungen werden immer noch durch Viren verursacht: ohne Viren also kein grippaler Infekt. Trotzdem spielt die Kälte eine nicht ganz unerhebliche Rolle. Zum einen kann sie das Immunsystem belasten. Setzt sich deine körpereigene Abwehr gerade mit Krankheitserregern auseinander und wird durch die Kälte zusätzlich belastet, steigt das Risiko für eine Erkrankung. Kälte ist aber auch ein hilfreicher Immuntrainer. Wird der Organismus mit Kälte konfrontiert, reagiert er darauf sofort, indem er die Gefäße verengt. Anschließend weitet er die Gefäße, um den Organismus zu erwärmen. Genau durch dieses Vorgehen erhalten die Haut und die Schleimhäute eine stärkere Durchblutung. Warum das gut ist? Viren können sich viel schlechter auf gut durchbluteten und feuchten Schleimhäuten niederlassen. Hinzu kommt, dass der Organismus mit dem angekurbelten Blutstrom mehr Immunzellen in die risikobehafteten Zonen befördert und so eventuell vorliegende Erreger abfängt.

So kannst du die Kälte nutzen, um dich abzuhärten:

  • Wechselduschen: Um deine Kältetoleranz zu optimieren, kannst du zunächst mit Wechsel-Fußbädern beginnen. Hast du nach einigen Tagen das Gefühl, dass du der Kälte trotzt, startest du mit Teilgüssen auf Knien, Oberschenkeln und Armen. Die Königsklasse ist das kalte Abbrausen des ganzen Körpers (unter der Dusche).
  • Schneetreten: Zugegeben, das klappt nicht in allen Regionen, ist aber eine tolle Übung, um den Körper an regelmäßige Kältereize zu gewöhnen. Bevor du barfuß im Schnee stapfst, ist es aber wichtig, die Füße gut zu wärmen.
  • Eisbaden: Hier ist Vorsicht geboten, denn Eisbaden eignet sich definitiv nicht für jeden und sollte langsam gesteigert werden. Außerdem gibt es wichtige Regeln: So solltest du möglichst nicht alleine zum Eisbaden gehen, dabei eine Mütze tragen und den Kopf über Wasser halten. Eisbaden ist ein kurzes „Vergnügen“, plane dafür höchstens fünf Minuten ein.

Winterzeit ist Erkältungszeit, aber warum ist das eigentlich so?

Wo wir gerade beim Thema Kälte sind, lass uns doch noch einen kurzen Ausflug in die Wissenschaft wagen. Den Spruch: „Winterzeit ist Erkältungszeit“, nehmen wir einfach so hin. Es klingt schließlich auch logisch, an kalten Wintertagen eher von einer Erkältung heimgesucht zu werden: wir verbringen unsere Zeit in schlecht gelüfteten, geheizten Räumen und hängen traubenartig mit vielen Menschen zusammen. Doch auch unsere Gene liefern eine Antwort darauf, warum wir in den kälteren Monaten eher mit grippalen Infekten kämpfen. Forscher haben Blut- und Fettgewebe von über 16.000 Menschen analysiert. Dabei fanden sie heraus, dass bestimmte Gene im Sommer oder Winter aktiver waren – das traf auf mehr als 5000 der 23.000 untersuchten Gene zu. Die veränderte Genaktivität hat wiederum Einfluss auf die Immunsystem-Reaktionen. Wie genau die Interaktion zwischen den Jahreszeiten und dem Immunsystem klappt, bleibt bisher ungelöst. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Umgebungstemperaturen und das Tageslicht dabei eine wichtige Rolle spielen könnten.[3]

Schwitzen für das Immunsystem: das bringen Saunagänge

Saunieren kann nicht nur das Wohlbefinden stärken, sondern auch das Immunsystem – davon sind zumindest Saunaliebhaber überzeugt. Durch den Besuch in der Sauna steigt die Temperatur auf der Haut um etwa zehn Grad an und auch die Körpertemperatur im Inneren legt zu – ca. um zwei Grad. Das körpereigene Abwehrsystem reagiert prompt, indem es Abwehrstoffe produziert. Genau deshalb kannst du mit regelmäßigen Saunagängen Infekten vorbeugen.

Auf folgendes solltest du bei deinen Saunagängen achten:

  • Gehe nicht mit einem akuten Infekt saunieren, denn das belastet den Körper.
  • Halte zum Saunanachbarn mindestens eine Armlänge Abstand.
  • Plane genügend Zeit ein (für zwei Saunagänge etwa drei Stunden).
  • Vergiss nicht, zu trinken, durch das Saunieren verlierst du viel Flüssigkeit.
  • Kühle dich nach dem Saunagang, zum Beispiel mit einer kalten Dusche, ab.
  • Fühlst du dich nicht gut, hast du beispielsweise starke Kreislaufprobleme, breche das Saunieren vorzeitig ab.

Gut zu wissen!

Finnische Forscher haben in einer Studie herausgefunden, dass regelmäßige Saunagänge das Leben verlängern können. Über 20 Jahre hinweg haben sie männliche und weibliche Saunabesucher begleitet. Dabei zeigte sich, dass Personen, die anstatt einmal zweimal pro Woche saunierten, ein 22 % geringeres Risiko hatten, einen plötzlichen Herztod oder eine Erkrankung der Herzkranzgefäße zu erleiden.[4] 

Müssen wir durch den Klimawandel umdenken?

Die steigenden Treibhausgasemissionen in der Atmosphäre führen zu einer Klimaerwärmung – eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt, aber auch für die Gesundheit. Das Immunsystem wird mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert. Das zeigt auch der Bericht „The Lancet Countdown“. Hier weist ein Fachgremium auf folgende Gesundheitsgefahren im Zuge des Klimawandels hin:[5]

  • Hitzewellen und dadurch bedingte Todesfälle
  • Tropenkrankheiten, die nun auch in Europa keine Ausnahme sind
  • verstärkte Mangelernährung durch wetterbedingte Ernteausfälle
  • Waldbrände

Wir müssen also tatsächlich umdenken. Dabei kann ein nationaler Hitzeschutzplan helfen, der Krankenhäusern, Rettungsdiensten und Pflegeheimen als Leitfaden dient. Bereits im Jahr 2017 hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, kurz BMU, Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen herausgegeben.[6] Außerdem muss der Bevölkerung, insbesondere dem medizinischen Personal, die Gefahr, die von übertragbaren Krankheiten ausgeht, bewusst sein. So können wir unseren Körper auf bisher ungeahnte Temperaturanstiege und neue Gefahren wie West-Nil-Virus-Infektionen vorbereiten.

 

Arktis BioPharma: Nahrungsergänzungsmittel als wertvolle Partner

Es gibt viele Nährstoffe, die das Immunsystem für seine Schlagfertigkeit benötigt. Vitamin C und D, aber auch B-Vitamine sind wichtig, um die körpereigene Abwehr zu stärken. In der Kategorie Mineralstoffe nehmen Selen und Zink eine wichtige Rolle ein. Grundsätzlich kannst du deinen Nährstoffbedarf mithilfe einer abwechslungsreichen und gesunden Ernährung decken. Allerdings können Faktoren wie Stress oder Rauchen den Bedarf einzelner Nährstoffe erhöhen. Außerdem gelingt es nicht jedem, den Speiseplan so auszurichten, dass alle Vitamine und Mineralstoffe ausreichend abgedeckt sind. Wir von Arktis BioPharma bieten dir Nahrungsergänzungsmittel in Premiumqualität. Wie wäre es mit unserem VITAMIN C | VITA C, unserem VITA B | B-KOMPLEX oder VITAMIN D3? Alle unsere Nahrungsergänzungsmittel kommen selbstverständlich ohne überflüssige Zusatzstoffe aus und sind besonders leicht zu supplementieren.

 

[1] Wie wird die Körpertemperatur geregelt und was ist Fieber? (gesundheitsinformation.de)

[2] Lin C, Zhang Y, Zhang K, Zheng Y, Lu L, Chang H, Yang H, Yang Y, Wan Y, Wang S, Yuan M, Yan Z, Zhang R, He Y, Ge G, Wu D, Chen J. Fever Promotes T Lymphocyte Trafficking via a Thermal Sensory Pathway Involving Heat Shock Protein 90 and α4 Integrins. Immunity. 2019 Jan 15;50(1):137-151.e6. doi: 10.1016/j.immuni.2018.11.013. PMID: 30650373; PMCID: PMC6432644.

[3] Dopico, X., Evangelou, M., Ferreira, R. et al. Widespread seasonal gene expression reveals annual differences in human immunity and physiology. Nat Commun 6, 7000 (2015). https://doi.org/10.1038/ncomms8000

[4] Laukkanen T, Khan H, Zaccardi F, Laukkanen JA. Association between sauna bathing and fatal cardiovascular and all-cause mortality events. JAMA Intern Med. 2015 Apr;175(4):542-8. doi: 10.1001/jamainternmed.2014.8187. PMID: 25705824.

[5] Watts N, Amann M, Arnell N, Ayeb-Karlsson S, Beagley J, Belesova K, Boykoff M, Byass P, Cai W, Campbell-Lendrum D, Capstick S, Chambers J, Coleman S, Dalin C, Daly M, Dasandi N, Dasgupta S, Davies M, Di Napoli C, Dominguez-Salas P, Drummond P, Dubrow R, Ebi KL, Eckelman M, Ekins P, Escobar LE, Georgeson L, Golder S, Grace D, Graham H, Haggar P, Hamilton I, Hartinger S, Hess J, Hsu SC, Hughes N, Jankin Mikhaylov S, Jimenez MP, Kelman I, Kennard H, Kiesewetter G, Kinney PL, Kjellstrom T, Kniveton D, Lampard P, Lemke B, Liu Y, Liu Z, Lott M, Lowe R, Martinez-Urtaza J, Maslin M, McAllister L, McGushin A, McMichael C, Milner J, Moradi-Lakeh M, Morrissey K, Munzert S, Murray KA, Neville T, Nilsson M, Sewe MO, Oreszczyn T, Otto M, Owfi F, Pearman O, Pencheon D, Quinn R, Rabbaniha M, Robinson E, Rocklöv J, Romanello M, Semenza JC, Sherman J, Shi L, Springmann M, Tabatabaei M, Taylor J, Triñanes J, Shumake-Guillemot J, Vu B, Wilkinson P, Winning M, Gong P, Montgomery H, Costello A. The 2020 report of The Lancet Countdown on health and climate change: responding to converging crises. Lancet. 2021 Jan 9;397(10269):129-170. doi: 10.1016/S0140-6736(20)32290-X. Epub 2020 Dec 2. Erratum in: Lancet. 2020 Dec 14;: PMID: 33278353.

[6] Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit (bmuv.de)